Der israelische Außenminister Israel Katz hat scharfe Warnungen gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz ausgesprochen. Nachdem die Miliz Luftaufnahmen aus Nordisrael, darunter strategisch wichtige Orte wie der Hafen von Haifa, veröffentlicht hatte, stieg die Spannung weiter. Die Herkunft und Echtheit dieser Bilder, angeblich von einer Drohne aufgenommen, konnte zunächst nicht bestätigt werden.
In einer am Dienstagabend getätigten Äußerung auf der Plattform X sagte Katz:
“Wir stehen kurz vor dem Moment der Entscheidung, die Regeln gegen die Hisbollah und den Libanon zu ändern.” Eine Stellungnahme seines Büros ergänzte: “In einem totalen Krieg wird die Hisbollah zerstört und der Libanon schwer getroffen werden.”
Parallel dazu genehmigte das israelische Militär Pläne für eine Offensive im Libanon. Dies veranlasste dazu, die Einsatzbereitschaft der israelischen Streitkräfte zu steigern, wie aus einer Mitteilung der israelischen Verteidigungsstreitkräfte IDF hervorgeht. Diese Entwicklungen nähren Befürchtungen einer weiteren Eskalation der ohnehin angespannten Lage.
Währenddessen bemühen sich die USA, eine weitere Eskalation zu verhindern. Pat Ryder, Sprecher des Pentagons, äußerte sich dazu zurückhaltend:
“Ich werde mich nicht in Hypothesen ergehen oder darüber spekulieren, was passieren könnte, sondern nur sagen, dass niemand einen größeren regionalen Krieg will.”
John Kirby, Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, betonte ebenfalls das Ziel, eine Eskalation zu verhindern:
“Wir wollen keine Eskalation. Wir wollen keine zweite Front sehen.”
Die Lage im Nahen Osten bleibt angespannt, insbesondere vor dem Hintergrund des seit mehr als acht Monaten andauernden Krieges im Gazastreifen. Dieser führte zu täglichen militärischen Auseinandersetzungen nicht nur im Gaza, sondern auch an der Grenze zu Libanon, wo die Hisbollah aktiv ist. Der UN-Menschenrechtskommissar Volker Türk äußerte große Besorgnis über die eskalierende Situation und rief zur Beendigung der Kämpfe auf, um einen umfassenden Krieg zu verhindern:
“Ich bin extrem besorgt über die eskalierende Lage zwischen dem Libanon und Israel.”
Die Spannungen in der Region führten bereits zu zahlreichen Opfern: 401 Menschen im Libanon und 25 in Israel verloren ihr Leben. Zehntausende mussten ihre Wohnorte aufgrund der anhaltenden Konflikte verlassen. Ein bevorstehender Auftritt des Hisbollah-Chefs Hassan Nasrallah, der in Reaktion auf den Tod eines hochrangigen Militärkommandeurs durch israelische Angriffe angekündigt wurde, könnte die Lage weiter verschärfen.
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