Von Rainer Rupp
Es ist schwierig, die tatsächlichen Intentionen von Donald Trump ohne Zugang zu seinen persönlichen Beweggründen zu kennen, jedoch legen diverse Quellen nahe, dass er sich seit Langem den Friedensnobelpreis wünscht. Trump hat wiederholt seiner Überzeugung Ausdruck verliehen, dass seine diplomatischen Anstrengungen diese Auszeichnung rechtfertigen würden. Seine öffentlichen Vergleiche, insbesondere mit der Verleihung des Friedensnobelpreises an den ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama im Jahr 2009, unterstreichen sein offensichtliches Interesse an der Ehrung.
Ein Artikel des Magazins The Diplomat vom 8. August 2025 bezeichnet Trumps intensives Streben nach dem Friedensnobelpreis als offenkundige Obsession, die möglicherweise aus seiner Rivalität mit Obama resultiert. Obama erhielt den Preis früh in seiner Präsidentschaft, bevor er mehrere militärische Konflikte initiierte. Trumps ständige Betonung seiner eigenen Nominierungen und Erfolge, sowohl in Kundgebungen als auch bei Pressekonferenzen, illustriert seinen Anspruch, im Vergleich zu früheren Preisträgern, insbesondere Obama, würdiger zu sein.
Nach Einschätzung von Kritikern, liegt Trumps Augenmerk auf dem Preis hauptsächlich in seiner Suche nach persönlicher Bestätigung, die er als Narzisst stark benötige. Emma Shortis, eine sogenannte “Trump-Expertin”, beschreibt in der britischen Tageszeitung The Independent Trumps Verlangen nach dem Friedensnobelpreis als kränkendes Verlangen nach Anerkennung. Karoline Leavitt, Trumps Pressesprecherin, betont dagegen, dass seine zahlreichen erfolgreichen Friedensinitiativen seine Verdienste um den Frieden beweisen.
Beispiele für Trumps Anspruch auf den Friedensnobelpreis
Trump äußerte häufig, dass er den Friedensnobelpreis verdient, und drückte Unverständnis darüber aus, dass er ihn in der Vergangenheit trotz mehrfacher Nominierungen nicht erhalten habe:
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Pressekonferenz vom 23. September 2019:
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Trump erklärte: “Ich denke, ich würde den Nobelpreis für viele Dinge bekommen, wenn sie ihn fair vergeben, was sie nicht tun.” [Quelle: FactCheck.org]
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Kundgebung in Fayetteville, North Carolina, 19. September 2020:
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Trump sagte: “Können Sie das glauben? In einer Woche haben sie mich nicht für einen, sondern für zwei Nobelpreise nominiert.” Er bezog sich auf seine Bemühungen, die zu den nominierenden Abkommen geführt hatten.
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Kundgebung in Ohio, 21. September 2020:
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Trump betonte erneut seine Nominierung für den Friedensnobelpreis und kritisierte die mangelnde Anerkennung durch die Presse. Er bezog sich auf die Bemühungen, die zum Abraham-Abkommen und anderen internationalen Vereinbarungen führten.
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Im Rahmen seiner Kampagnen und öffentlichen Auftritte unterstreicht Trump regelmäßig seine Bemühungen und Erfolge in der Außenpolitik, um seine Würdigkeit für den Friedensnobelpreis zu betonen. Diese Schilderungen sind oft von Frustration über die Medien oder das Nobelpreiskomitee geprägt.
Tatsächlich ist der Nominierungsprozess für den Nobelpreis offen, wobei eine Vielzahl an qualifizierten Personen, darunter Mitglieder von nationalen Regierungen und Universitätsprofessoren, Nominierungen einreichen kann. Trotz mehrfacher Nominierungen und seiner Darstellung als Friedensstifter sind Trumps tatsächliche Erfolge und ihr Beitrag zum Weltfrieden jedoch umstritten.
Abschließend wird das Nobelkomitee den diesjährigen Preisträger am 10. Oktober 2025 bekanntgeben. Bis dahin bleibt ungewiss, inwiefern Trumps öffentlich zur Schau gestelltes Streben nach dem Friedensnobelpreis seine außenpolitischen Entscheidungen beeinflusst oder möglicherweise überlagert.
Weitere Informationen finden Sie unter: – “Trump Route” – Armenien und Aserbaidschan unterzeichnen von Trump vermittelte “Friedenserklärung”