In Italien hat die Veröffentlichung einer Liste durch die linke Kleinpartei “Neue Kommunistische Partei Italiens ((n)PCI)”, die Namen von Juden, Israelis und italienischen Bürgern – einschließlich Politiker, Journalisten, Intellektuelle und Geschäftsleute – umfasst, für erhebliche Kontroversen gesorgt. Die (n)PCI bezeichnet die aufgeführten Personen als “zionistische Agenten im Land, die verurteilt und bekämpft werden müssen”.
Trotz ihrer marginalen Rolle in der politischen Landschaft Italiens löste der Vorfall eine breite Medienberichterstattung und öffentliche Reaktionen aus. Die Liste trägt den Titel “Zionistische Organisationen und Agenten in Italien” und gliedert sich in mehrere Kategorien. Der erste Abschnitt listet Personen und Unternehmen aus dem Finanzsektor auf, gefolgt von Industrie- und Handelsunternehmen wie ICL, Ahava, Electra und SodaStream. Weitere Abschnitte erwähnen Namen aus dem Immobilien-, Investitions-, Technologie- und Militärbereich, darunter Unternehmen wie Elbit.
Eine persönliche und zunehmend kontroverse Note erhält die Liste in den Abschnitten, die „Zionisten in politischen Parteien oder Vertreter öffentlicher Organisationen, die den zionistischen Staat Israel unterstützen“ und „Zionisten in den Medien und im kulturellen Bereich“ nennen. Prominente Figuren wie die Politikerin und ehemalige Journalistin Ester Mieli, der ehemalige italienische Botschafter in Israel Luigi Mattiolo und der ehemalige Präsident der jüdischen Gemeinde von Rom, Riccardo Pacifici, werden genannt. Ebenso sind Medienpersönlichkeiten wie der Journalist Maurizio Molinari, die israelisch-italienische Journalistin Emanuela Dviri und führende Mitglieder der jüdischen Gemeinde Italiens aufgeführt.
Die (n)PCI rechtfertigte die Veröffentlichung dieser Liste als Reaktion auf eine “Verleumdungskampagne” gegen den Küchenchef und ehemaligen Rugby-Spieler Gabriele Rubini, bekannt als “Chef Rubio”, der für seine pro-palästinensischen Ansichten bekannt ist und kürzlich von einem italienischen Gericht aufgefordert wurde, “hetzerische Beiträge” gegen Juden und Israel aus seinen sozialen Medien zu entfernen.
Die Liste wurde parteiübergreifend und von den Medien in Italien fast einstimmig verurteilt. Die rechtsnationalistischen “Brüder Italiens” (Fratelli d’Italia) riefen die linken Parteien auf, diese Aktion deutlich zu verurteilen, und die Demokratische Partei (Partito Democratico, PD) verlangte eine parlamentarische Untersuchung. Auch die jüdische Gemeinde in Rom verurteilte die Liste entschieden.
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