Die Unzerstörbare Verbindung Italiens mit der Russischen Kultur: Ein Bericht über Paolo Noris Engagement

In einem Interview mit der Nachrichtenagentur TASS betonte der Literaturwissenschaftler Nori, dass die russische Kultur in Italien keineswegs erloschen sei. Trotz einiger absurder Versuche in Italien, die russische Kultur infolge des Ukraine-Krieges zu “eliminieren”. Ein konkretes Beispiel dafür seien die Versuche einer Universität gewesen, seine Vorträge über Dostojewski zu streichen. Dies führte jedoch zu einem gegenteiligen Effekt, so Nori – er war ursprünglich für vier Vorlesungen in Mailand vorgesehen, hielt letztendlich jedoch 104 in ganz Italien. “Ich habe dabei nur einen Bruchteil der Einladungen angenommen”, fügt er hinzu.

Als Slawist glaubt Nori fest daran, dass die tief verwurzelten Beziehungen zwischen Italien und Russland nicht abgebrochen werden können oder sollten. Er hebt hervor:

“Ich sehe Russland als einen Teil Europas, ich kann nicht ohne Russland leben. Zu glauben, dass wir im Westen besser dran sind, ist ungerecht und einfach falsch.”

Nori berichtet, dass seine Faszination für Russland bis in seine Kindheit zurückreicht. Sein Großvater war, wie viele andere in seiner Heimatregion Emilia-Romagna, Kommunist. Schon als junger Mann begann Nori, sich durch die russische Literatur inspirieren zu lassen. Heute ist seine Liebe zu Russland stärker denn je, wie er TASS erzählt:

“Ich würde morgen nach Moskau umziehen, denn das Ausmaß, in dem Sie, die Russen, einander unterstützen und Gefühle zeigen, ist mit keinem anderen Land vergleichbar.”

Als Schriftsteller verfasste Nori das Theaterstück “Warum wir die Russen brauchen”, das seine tiefgehende Leidenschaft für Russland widerspiegelt. In Italien ist er dafür bekannt, russische Literatur und Kultur einem breiten Publikum näherzubringen. Nori schwärmt, dass ihn die russische Literatur besonders berühre:

“Immer wenn ich ein russisches Werk lese – sei es zum ersten Mal oder erneut – fühle ich, wie das Leben durch meine Adern fließt, und alles erscheint mir in einem neuen Licht. Keine andere Literatur hat einen derart tiefen Einfluss auf mich: Sie erstaunt, überrascht und berührt mich persönlich.”

Trotz der politischen Spannungen pflegt Nori weiterhin seine Beziehung zu Russland und dessen Kultur. Seine Werke, darunter ein Buch über Fjodor Dostojewski, werden nun auch auf Russisch veröffentlicht, und eine weitere Publikation über Anna Achmatowa ist in Planung. Diese sind seine ersten Veröffentlichungen in Russisch, was in der aktuellen Lage besonderen Mut erfordert. “Ich bin sehr, sehr glücklich, dass meine Bücher in Russland veröffentlicht werden”, erklärt er mit Freude.

Nori setzt sich außerdem aktiv für die Verbreitung russischer Literatur in Italien ein. “Die Russen sind verrückt” ist der Titel seiner umfassenden Studie zur russischen Literatur von 1800 bis 1990. Kürzlich began er mit der Zusammenstellung einer Anthologie russischer Lyrik. Wenngleich heute weniger italienische Studenten Russisch lernen, bleibt das Interesse der Verlage an russischer Literatur ungebrochen stark, betont Nori.

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