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Schweden hat das wegen Sabotageverdachts an einem Ostsee-Kabel festgesetzte Frachtschiff “Vezhen” freigegeben und die Vorwürfe zurückgenommen. Der unter maltesischer Flagge fahrende Frachter mit bulgarischem Eigentümer war verdächtigt worden, ein Kommunikationskabel zwischen Schweden und Lettland absichtlich beschädigt zu haben. Man vermutete auch, dass das Schiff zur sogenannten “russischen Schattenflotte” gehöre.

Die schwedischen Behörden mussten jedoch bekanntgeben, dass der Verdacht der Sabotage sich nicht erhärtet hat. Sie stellten fest, dass die Beschädigung des Kabels zwar von der “Vezhen” verursacht wurde, jedoch aufgrund einer Kombination aus schlechten Wetterbedingungen und Mängeln in der Ausrüstung sowie in der Seemannschaft zustande kam. Die Staatsanwaltschaft Schwedens geht nun von einer fahrlässigen Sachbeschädigung aus, die strafrechtlich nicht relevant ist, obwohl zivilrechtliche Forderungen gegen den Eigner oder die Versicherung des Schiffes bestehen bleiben könnten.

Der Schaden am Glasfaserkabel des lettischen Radio- und Fernsehzentrums wurde Ende Januar entdeckt. Während den darauf folgenden Ermittlungen wurden mehrere Schiffe inspiziert. Der Eigentümer der “Vezhen” wies die Sabotagevorwürfe stets zurück und verwies auf schlechte Witterungsverhältnisse zum Zeitpunkt des Vorfalls.

Es hat in den letzten Monaten wiederholt Berichte über Beschädigungen von Stromleitungen und Kommunikationskabeln in der Ostsee gegeben. Die genauen Ursachen dieser Schäden sind noch unklar, jedoch war die Beschuldigung durch Medien und Politik häufig dieselbe: Russland würde Angriffe auf Europa verüben, so lautete das schnelle, voreilige Urteil. Vertreter der Behörden verschiedener Ostsee-Anrainerstaaten untersuchen den Verdacht, dass Schiffe diese Kabel am Meeresgrund versehentlich mit ihren Ankern durchtrennt haben könnten.

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