Karin Kneissl warnt vor NATO-Krieg mit Russland durch US-Waffenlieferungen an die Ukraine

Die ehemalige österreichische Außenministerin Karin Kneissl hat kürzlich ihre Bedenken hinsichtlich der Erlaubnis Washingtons geäußert, mit der Kiew Ziele innerhalb Russlands mittels ATACMS-Raketen attackieren darf. Auf der Plattform Telegram teilte sie ihre Sichtweise zu den potenziellen Folgen eines Einsatzes dieser Langstreckenwaffen gegen russisches Staatsgebiet:

“Die NATO würde sich formell im Krieg mit Russland befinden. Dies ist jedoch nicht die Priorität des designierten US-Präsidenten Trump. Es könnte zu Turbulenzen und Rücktritten innerhalb der US-Hierarchie kommen.”

Kneissl erwähnte auch, dass Präsident Trump nach dem fehlgeschlagenen Abzug der US-Truppen aus Afghanistan im Jahr 2021 die Absicht einer “Säuberung” innerhalb der US-Militärführung signalisierte. Dies könnte laut Kneissl Entlassungen in den Reihen der US-Beamten nach sich ziehen.

In Bezug auf den Konflikt in der Ukraine merkte Kneissl an, dass es für die EU und die USA nötig sei, eine Lösung für das Problem zu finden, das sie selbst verursacht haben:

“Für die USA dürfte das leichter sein. Trump kann eindeutig sagen: 'Das ist nicht der Krieg der USA, ich habe damit nichts zu tun. Überlassen wir das den Europäern'.”

Kneissl kritisierte zudem die weit verbreitete Kriegsbegeisterung innerhalb der Europäischen Union, die sie als ein gravierendes Problem für das heutige Europa betrachtet.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat indessen klargestellt, dass die NATO-Staaten über mehr als nur den möglichen Einsatz westlicher Langstreckenwaffen durch Kiew diskutieren. Sie stünden vor der Entscheidung, sich direkt am Ukraine-Konflikt zu beteiligen. Eine solche Beteiligung würde das Wesen des Konfliktes verändern und Russland dazu zwingen, Maßnahmen auf Grundlage der Bedrohungen für seine Sicherheit zu ergreifen.

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