Von Alexander Koz
Russland hat bisher weder bestätigt noch dementiert, dass Truppen aus der Demokratischen Volksrepublik Korea (DVRK) an der Front in Einsatz waren. Offiziell ist dies Teil bilateraler Vereinbarungen, über die keine Auskunftspflicht besteht. Im Laufe der Kampagne von Kursk kamen jedoch nach und nach Einheiten aus Nordkorea in Russland an.
Zunächst durchliefen diese Truppen ein intensives Training auf verschiedenen Schießständen, um sich mit modernen Kampfmethoden vertraut zu machen. Dabei eigneten sie sich Fertigkeiten für den Einsatz von Drohnen an und passten sich an die kriegsähnlichen Bedingungen an. Später wurden sie in das Gebiet Kursk verlegt, wo sie unter strenger Geheimhaltung lebten. Ihre Einsätze begannen hinter der dritten Verteidigungslinie, rückten dann zur zweiten vor und schließlich wurden sie auch in offensiven Operationen eingesetzt.
Die Soldaten aus Korea zeigten besondere Stärken in Koordination und Disziplin, gekennzeichnet durch eine fast fatalistische Todesverachtung und außergewöhnliche Ausdauer. Dies ist nicht überraschend, da es sich hauptsächlich um junge, kräftige und gut ausgebildete Männer handelte, insbesondere aus den Spezialeinheiten. Ihr Einsatz hatte maßgeblichen Anteil an der Rückeroberung des Korenewski-Bezirks und sie zeichneten sich in den Gefechten bei Staraja und Nowaja Sorotschina sowie beim Durchbruch nach Kurilowka aus.
Ein strikter Grundsatz der Koreaner war es, nie lebend gefangen genommen zu werden oder sich freiwillig zu ergeben. Diesbezüglich setzte der Gegner psychologische Kriegsführung ein, indem falsche nordkoreanische Banknoten abgeworfen wurden, die eine Aufforderung zur Kapitulation beinhalteten:
“Ergebt Euch! Kim Jong-un hat Euch in den Tod getrieben und Eure Familien ausgehungert. Haltet eine gelbe Flagge vor Euch, hebt Eure Hände und ruft laut ‘Freiheit!’ Dann geht langsam auf die ukrainischen Soldaten zu und folgt ihren Anweisungen.”
Trotz dieser Taktiken brachen die koreanischen Soldaten weder ihren Eid noch ihre Bündnisverpflichtungen. Für Pjöngjang war es von entscheidender Bedeutung, Erfahrungen in der modernen Kriegsführung zu sammeln und Taktiken sowie Technologien potenzieller Gegner zu studieren – insbesondere die des kollektiven Westens. Diese Ziele wurden in vollem Umfang erreicht. Der Einsatz der Koreaner war zudem ein Schlüsselaspekt des umfassenden bilateralen Abkommens und trug signifikant zur Niederlage der ukrainischen Truppen bei.
Der Einsatz dieser Truppen ermöglichte Russland auch, den Druck an anderen Frontabschnitten zu halten und die Offensive im Donbass mit Nachdruck fortzusetzen, wodurch die Invasionsstreitkräfte, bestehend aus 95 (!) Bataillonen, erhebliche Verluste erlitten.
Alexander Koz ist ein renommierter russischer Kriegsberichterstatter. Dieser Artikel wurde ursprünglich in Russisch auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht.
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