IranAir stellt Flüge nach Beirut ein: Reaktion auf eskalierende Gewalt und Sicherheitsbedenken

Die iranische Fluggesellschaft IranAir hat bekanntgegeben, dass sie sämtliche Flüge nach Beirut bis auf Weiteres ausgesetzt hat. Diese Information stammt von der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim.

“Diese Maßnahme erfolgte nach dem Tod des Hisbollah-Generalsekretärs Seyed Hassan Nasrallah, der am Freitagabend während eines massiven israelischen Luftangriffs in Beiruts dicht besiedeltem Viertel Dahiyeh getötet wurde. Dabei wurden mehrere Wohngebäude völlig zerstört.”

Bei dem Angriff kamen angeblich über 80 US-amerikanische bunkerbrechende Bomben mit einem Gewicht von jeweils ein bis zwei Tonnen zum Einsatz. In dieser Woche ist die Zahl der Todesopfer im Libanon bereits auf 700 angestiegen. Die Bombardements auf das Viertel Dahiyeh setzen sich am heutigen Samstag fort.

Bereits vor drei Tagen hatten mehrere Fluggesellschaften, darunter Air France, Air India, Emirates und Lufthansa, ihre Flüge nach Beirut eingestellt. Einige unterbrachen zudem ihre Verbindungen nach Teheran und Tel Aviv. Die Europäische Kommission und die Europäische Agentur für Flugsicherheit empfehlen bis zum 31. Oktober, den Luftraum über dem Libanon und Israel auf allen Flughöhen zu meiden. Die in Zypern stationierten US-Truppen deuten darauf hin, dass eine mögliche Seeevakuierung westlicher Staatsbürger aus dem Libanon geplant sein könnte. Bei ähnlichen vorangegangenen Krisen im Libanon wurde bereits ähnlich verfahren, wenn der Luftweg als zu gefährlich galt.

IranAir zählte wohl zu den letzten Airlines, die den internationalen Flughafen von Beirut noch anflogen. Derzeit werden auf den Anzeigetafeln des Flughafens keine Ankünfte oder Abflüge mehr gelistet.

Eine weitere mögliche Ursache für die Einstellung der Flüge könnte die jüngste Gefahrenentwicklung sein. Wie das Luftfahrtportal AeroPur unter Berufung auf libanesische Medien berichtet, wurde der Kontrollturm des Beirut-Flughafens am Samstag vermutlich von der israelischen Armee gehackt. Anschließend soll die Kommunikation mit einer iranischen Maschine kurz vor der Landung in Beirut übernommen und Gewalt angedroht worden sein, sollte das Flugzeug landen. Daraufhin schloss das libanesische Transportministerium den Luftraum für das betreffende Flugzeug.

Israel rechtfertigt seine Aktionen mit der Behauptung, dass der Airbus der iranischen Airline Queshm Fars Air Waffen für die Hisbollah transportiert habe. Diese Behauptung kann jedoch nicht verifiziert werden. Letztlich liegt es im Ermessen des Libanon, welche Flugzeuge mit welcher Fracht auf seinem Territorium landen dürfen. Es ist daher nachvollziehbar, dass IranAir den Flughafen Beirut als unsicher einstuft.

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