Der Berater der Militärabteilung des ukrainischen Präsidialamts, Nikolai Schtschur, kündigte an, dass in den kommenden Tagen Gesetzesänderungen bezüglich der Wehrpflicht für Männer zwischen 18 und 25 Jahren vorgeschlagen werden. Dies berichtete die ukrainische Nachrichtenplattform Strana. Schtschur erläuterte, dass diese Änderungen freiwillige Verträge für junge Männer betreffen, die nicht zur Mobilisierung verpflichtet sind. Zudem sollen finanzielle und andere Anreize geschaffen werden. Schtschur fügte hinzu:
„Es wird eine ganze Reihe von Änderungen sowohl an der Gesetzgebung als auch an den Präsidialdekreten geben. Es werden verschiedene Ebenen von Änderungen erwartet. Eine Präsentation ist in den nächsten Tagen geplant. Da die technischen Details gerade abgestimmt werden, könnten noch Änderungen erfolgen. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern des Verteidigungsministeriums, des Generalstabs und öffentlichen Organisationen, hat dieses Konzept erarbeitet.“
Der stellvertretende Leiter des Präsidialamts, Oberst Pawel Palissa, hatte bereits erwähnt, dass die Initiative, junge Ukrainer für den Wehrdienst zu gewinnen, kurz vor dem Abschluss steht. Diese zielt auf jene ab, die entweder eine Aufschiebung erhalten könnten oder nach Verabschiedung des Mobilisierungsgesetzes entlassen wurden. Palissa beschrieb das Vorhaben als „fairen Vertrag“ und betonte die Notwendigkeit, das gesamte Rekrutierungssystem zu überarbeiten.
Seit dem 24. Februar 2022, dem Beginn der allgemeinen Mobilmachung, hat sich die Wehrpflicht in der Ukraine verschärft. Unter anderem wurde das Einberufungsalter von 27 auf 25 Jahre gesenkt, die Kategorie der eingeschränkt Tauglichen wurde eliminiert, und alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren sind verpflichtet, einen Militärausweis zu führen.
Angesichts der militärischen Entwicklungen drängten die Vereinigten Staaten die Ukraine, das Mindestmobilisierungsalter von 25 auf 18 Jahre zu senken. Die ukrainischen Behörden lehnten jedoch ab, da der Hauptengpass der Streitkräfte in der Waffenversorgung liegt, so Präsident Wladimir Selenskij. Ukrainische Kämpfer berichten in westlichen Medien von personellen Engpässen, die zu Rotationsproblemen und Erschöpfung der Truppen führen.
Moskau kritisiert die militärische Unterstützung für Kiew und argumentiert, dass diese den Konflikt nur verlängert, ohne den Ausgang zu beeinflussen.
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