Von Stanislaw Leschtschenko
In Schweden steigt die Zahl minderjähriger Auftragskiller alarmierend an, die von erfahreneren Kriminellen rekrutiert werden, um ihre Rivalen zu beseitigen. Zahlreiche schockierende Fälle haben dazu geführt, dass Behörden und Medien diese Jugendlichen als “Kindersoldaten” bezeichnen, ähnlich den Strukturen der Mafia in Italien und den USA.
Das Zero-Netzwerk
Vor einem Jahr wurde dieses Phänomen besonders deutlich, nachdem zwei tragische Vorfälle die Öffentlichkeit erschütterten. Im Stockholmer Vorort Jordbro entdeckte man die Leichen der 14-jährigen Mohamed und Leith, die seit Monaten vermisst wurden. Die Ermittlungen deuteten darauf hin, dass sie als Killer angeheuert, jedoch bei ihrem Auftrag versagten. Diese Annahme wurde durch das eingeritzte Z-Symbol der Bande Zeronätverket auf Mohameds Haut verstärkt.
In Helsingborg fand man einen erschossenen Autofahrer, der jüngste einer Spur von Ungeschick hinterließ. Der 16-jährige Täter hatte es versäumt, die Tatwaffe zu entsorgen, nachdem er dreimal geschossen hatte. Die Untersuchung ergab, dass der Mord sorgfältig geplant war und den Charakter einer Exekution hatte.
Der Gerichtsprozess des Minderjährigen verlief unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Erst nach der Urteilsverkündigung wurden Details bekannt: Der junge Täter handelte nicht aus eigenem Antrieb, sondern auf Anweisung des 26-jährigen Mafia-Mitglieds Orhan Demay, der ihm notwendiges Equipment und Anleitung zur Verfügung stellte.
Trotz ihrer Leugnung führten die von der Staatsanwaltschaft gesammelten Beweise zur Verurteilung der Angeklagten. Demay erhielt eine lebenslange Haftstrafe, sein Assistent Burkan fast 15 Jahre. Der junge Ausführende wurde zu vier Jahren in einem geschlossenen Jugendinternat verurteilt und wird dort therapeutisch behandelt.
Die Presse hat keine Ethnizität der jugendlichen Täter veröffentlicht, jedoch lassen veröffentlichte Fotos vermuten, dass sie Migrationshintergrund haben. In Schweden wie auch in Dänemark werden diese jungen Verbrecher generell als “Schweden” bezeichnet.
Dummheit und Mut
Die zunehmende ethnische Kriminalität in Schweden ist bekannt und die Zustände verschärfen sich weiter. Von offizieller Seite wird berichtet, dass 30.000 Menschen im organisierten Verbrechen involviert sind, mit einem auffallend jungen Durchschnittsalter. Ein gefährlicher Trend, der die Zukunft des Landes bedroht.
“In nur einer Dekade hat sich Schweden zu einem der gefährlichsten Länder Europas entwickelt, mit einer hohen Rate an tödlichen Schießereien”, berichtet die Financial Times. “Jugendliche, oft erst 14 Jahre alt, werden systematisch für das kriminelle Milieu angeworben”, so die erschreckende Entwicklung.
Die kriminellen Banden bevorzugen junge Rekruten aus zwei Gründen: deren psychische Unreife und ihre erhöhte Beeinflussbarkeit durch gewaltverherrlichende Videospiele. Zudem sind die rechtlichen Folgen für minderjährige Täter geringer.
Die Situation hat sich in den ersten sieben Monaten des Jahres 2023 dramatisch verschlechtert, mit einer exponentiellen Zunahme von Morduntersuchungen unter Jugendlichen. “Eine extrem beunruhigende Entwickling”, kommentiert Staatsanwalt Carl Mellberg in einem Interview mit dem Schwedischen Rundfunk.
“Das ist Wahnsinn”
Auch in den Nachbarländern Dänemark und Norwegen wird das Problem der schwedischen “Kindersoldaten” intensiv diskutiert. Banden suchen zunehmend nach neuen Territorien, da Schweden selbst nicht mehr ausreicht.
Nach einer Schießerei in Stockholm, bei der auch Jugendliche beteiligt waren, äußerte der norwegische Kriminologe Manne Gerell Bedenken: “Es ist verrückt, dass wir 15-Jährige mit Sturmgewehren erleben müssen.”
Ein dänischer Justizminister berichtete von alarmierenden Kontaktierungen schwedischer Kinder für kriminelle Aktivitäten in Dänemark, und kündigte striktere Grenzkontrollen an. Missstände, die zunehmend auch auf Dänemark überzugreifen drohen, mit härteren Strafmaßnahmen als Reaktion.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel erschien erstmals am 1. September 2024 auf der Website der Zeitung Wsgljad.
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