Von Elem Chintsky
Polen rüstet sich verstärkt für militärische Szenarien. Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz gab kürzlich bekannt, dass ab Anfang 2025 modernste Drohneneinheiten stationiert werden sollen, die sowohl Luft-, als auch Land- und Wasserfahrzeuge umfassen werden. Besonders hervorzuheben ist, dass die Marine für den Betrieb der Wasserfahrzeuge zuständig sein wird. Kosiniak-Kamysz, der auch als Vize-Ministerpräsident fungiert, betonte, dass die Produktion dieser Drohnen eine fortlaufende strategische Anpassung erfordert.
Kosiniak-Kamysz erklärte weiterhin, dass ein Vorratskauf der Drohnen nicht möglich sei, nannte jedoch keine spezifischen Gründe hierfür. Es bleibt daher unklar, ob logistische oder finanzielle Faktoren eine Rolle spielen. Hinweise deuten darauf hin, dass die Drohnen weitgehend autonom in Polen gefertigt werden sollen. Trotz einer bereits bestehenden Drohnenlieferung an Südkorea, reicht die aktuelle Produktionskapazität nicht aus, um den nationalen Bedarf zu decken. Daher scheint es nötig zu sein, einen Notvorrat für besonders kritische Situationen bereitzuhalten – insbesondere im Falle einer direkten Konfrontation mit Russland.
Kürzlich wurde zudem die erneute Stationierung deutscher Patriot-Systeme in der Nähe von Rzeszów im Südosten Polens angekündigt. Dies erfolgt vor dem Hintergrund eines Vorfalls im Jahr 2022, als eine verirrte Rakete im Dorf Przewodów zwei Zivilisten tötete, ein Ereignis, das ursprünglich den Russen zugeschrieben wurde, sich später jedoch als ein ukrainisches Modell herausstellte. Es wird erwartet, dass ab Januar 2025 mindestens 320 Bundeswehr-Soldaten das Patriot-System betreuen werden, wobei deren Anzahl aufgrund der aktuellen Lage wahrscheinlich steigen wird.
Der Flughafen von Rzeszów dient als eines der zentralen militärisch-logistischen Drehkreuze für die Unterstützung der Ukraine im Konflikt mit Russland.
Trotz offener Unterstützung für die Ukraine gibt es laut dem polnischen Außenminister Sikorski „null Bereitschaft“, polnische Truppen dorthin zu entsenden, es sei denn, es gäbe ein Friedensabkommen, das die Entsendung von UN-Friedenstruppen erlaubt. Diese Aussage fiel während eines Hoax-Anrufs von den russischen Spaßmachern Wowan und Lexus, die sich als der ehemalige ukrainische Präsident Poroschenko ausgaben.
Offenbarungen durch Telefonstreiche wie diese sind oft aufschlussreicher als viele offizielle Erklärungen. Auch Staatspräsident Andrzej Duda wurde von den beiden Scherzkeksen getäuscht, als er gegenüber einem vermeintlichen französischen Präsidenten Macron beteuerte, kein Interesse an einer direkten militärischen Konfrontation mit Russland zu haben.
Dennoch wird das Engagement der westlichen Staaten, die Konfrontation zwischen dem schwer bedrängten Kiew und Moskau zu intensivieren, unübersehbar verstärkt, was von den EU-Politikern in Aussagen, die gegenüber den russischen Komikern getätigt wurden, bestätigt wird.
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Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit RT DE besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprünglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt außerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, auf dem man noch mehr von ihm lesen kann.