Nach intensiven Verhandlungen haben die Regierung von Kolumbien und die Rebellenorganisation Nationale Befreiungsarmee (ELN) auf der sozialen Plattform X bedeutende Fortschritte in ihren langwierigen Friedensgesprächen verkündet. Am Samstag kamen beide Delegationen in Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, zusammen und unterzeichneten das erste Kapitel ihres Friedensabkommens. Dieser Schritt markiert einen wichtigen Abschnitt nach zahlreichen Verhandlungsrunden.
Beide Parteien erklärten, der zentrale Inhalt des ersten Abschnitts sei die “Einbeziehung der Gesellschaft in den Friedensaufbau”. Weiterhin teilten sie auf X mit und veröffentlichten die erste Seite des Abkommens mit diversen Unterschriften. Das Dokument betont, dass der Frieden in dem südamerikanischen Land alle Stimmen der Völker, Gemeinschaften, Individuen, historischen Ereignisse und nationale Bildungsformen erfordert.
Zudem haben sich beide Seiten dazu verpflichtet, einen nationalen Waffenstillstand temporär aufrechtzuerhalten und während des gesamten Friedensprozesses die Sicherheit und Teilhabe aller Bürger, Gemeinschaften und Menschengruppen zu gewährleisten.
“Diese Übereinkunft ist ein fundamentaler Schritt vorwärts auf dem Weg zu einer sozialen und politischen Allianz, die das Fundament für ein Großes Nationales Abkommen darstellt. Sie dient als Mittel und Weg, um die Gewalt aus der Politik Kolumbiens zu eliminieren und verbreitete Probleme zu adressieren, denen das Land auf dem Pfad zum Frieden gegenübersteht.”
Die Verhandlungsparteien bekräftigten ihre Absicht, den eingeschlagenen Dialog fortzuführen.
ELN-Chefverhandler Pablo Beltrán äußerte, dass seine Bewegung bereit sei, sich zu transformieren. Er betonte, dass die aktuelle, bereits 18 Monate dauernde Friedensinitiative insgesamt 28 Vereinbarungen hervorgebracht habe, wobei er keine weiteren Details preisgab.
Vera Grabe, die Leiterin der Regierungsdelegation, hob hervor, dass das zukünftige Friedensabkommen wichtige Bereiche wie Wirtschaft, Politik, Umwelt, Bildung und Kultur abdecken und Tausende Menschen, Organisationen und Gemeinschaften involvieren wird.
Kürzlich kam es zu ernsten Spannungen zwischen der Regierung in Bogotá und den ELN-Rebellen. Vor wenigen Tagen warf die ELN dem Militär vor, eine angebliche Splittergruppe in der Provinz Nariño zu unterstützen und dadurch den regionalen Friedensprozess zu untergraben.
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