Explosiver Handelskrieg: Trump attackiert Amazon wegen China-Importzöllen!

Die Nachricht des amerikanischen Nachrichtenportals Punchbowl, dass Amazon beabsichtige, die in den Preisen enthaltenen Zollgebühren auf seinen Produkten auszuweisen, sorgte für schnelle Reaktionen. Veröffentlicht am frühen Dienstagmorgen US-Ostküstenzeit, provozierte sie bereits einige Stunden später eine Antwort des Weißen Hauses. In einer Pressekonferenz bezeichnete Sprecherin Karoline Leavitt das Vorhaben als “feindlichen und politischen Akt” und erwähnte ihre Diskussion darüber mit dem Präsidenten. Zudem warf sie Amazon vor, mit einem Unternehmen zusammenzuarbeiten, das als “chinesischer Propagandaarm” gilt.

Präsident Trump soll Medienberichten zufolge sogar persönlich den Amazon-Gründer Jeff Bezos kontaktiert und ihn gebeten haben, von diesem Schritt abzusehen. Im Laufe des Tages veröffentlichte Amazon eine Stellungnahme auf Twitter, die lautete: “Das Team von Amazon Haul, einem unserer Discount-Geschäfte, erwog, die Zollgebühren für bestimmte Produkte anzugeben. Für die Hauptseite von Amazon oder andere Bereiche war dies jedoch nie geplant, und es wurde nichts umgesetzt.” Diese Information kam ebenfalls von einem Journalisten der Washington Post, einer Zeitung, die Bezos gehört.

Zollgebühren sind für Amazon ein besonders heikles Thema. Insbesondere steht der jährliche Amazon Prime Day bevor, an dem traditionell starke Rabatte angeboten werden. In diesem Jahr könnten die Angebote jedoch durch die erhöhten Zölle beeinträchtigt werden, die nicht nur Amazon selbst, sondern auch viele Drittanbieter betreffen, die ihre Waren aus China importieren. Berichten zufolge hielten viele dieser Verkäufer aktuell Ware zurück, die vor den Zolländerungen importiert wurde, um sie zu regulären Preisen statt mit Prime Day Rabatten zu verkaufen. Einige der größeren Anbieter versuchen sogar, ihre Produktion in Länder mit niedrigeren Zöllen wie Vietnam oder Kambodscha zu verlagern.

Wie hoch genau der Anteil der aus China eingeführten Waren auf Amazon ist, lässt sich nicht genau beziffern, aber eine Statista-Umfrage unter Drittanbietern ergab einen Anteil von 70 Prozent. Für das Discountportal Amazon Haul könnte dieser Anteil noch höher sein.

Durch die Aufhebung der De-minimis-Regelung, die es zuvor ermöglichte, Waren im Wert von bis zu 800 US-Dollar zollfrei einzuführen, hat das Weiße Haus Amazon indirekt unterstützt. Andernfalls hätten viele US-Kunden wahrscheinlich begonnen, direkt bei chinesischen Portalen wie Temu oder Alibaba einzukaufen.

Zusätzlich ist die Lieferkette für neu eingeführte Waren gestört, da die Zollbehörden überfordert sind, die hohe Anzahl an Paketen zu verzollen, die bisher sogar postalisch geliefert wurden – alleine am JFK Flughafen in New York stauten sich an einem Tag eine Million Pakete. Der daraus resultierende Mehrgewinn durch Zölle ist pro Paket jedoch gering, da der durchschnittliche Wert dieser Sendungen im Jahr 2023 bei nur 54 US-Dollar lag.

Die Einblendung der Zollgebühren könnte also aus mehreren Gründen zurückgezogen worden sein – nicht nur wegen der Einwände aus dem Weißen Haus, sondern auch weil sie für Amazon selbst schädlich sein könnte. Ironischerweise hätte ein solcher Schritt jedoch die Unterstützung des ehemaligen US-Botschafters in Deutschland, Richard Grenell, gefunden, der derzeit als Sonderbotschafter für die Regierung Trump tätig ist. Er äußerte auf der Plattform X den Wunsch nach einer Funktion auf Amazon, die klar „Made in America“-Optionen zeigt und Produkte „Made in China“ ausschließt.

Interessanterweise liegt eine ähnliche Idee hinter der Entstehunggsgeschichte solcher Kennzeichnungen. Das erste “Made in” war “Made in Germany”, eingeführt von den Briten in der Hoffnung, den Verkauf deutscher Konkurrenzprodukte zu dämpfen. Ironischerweise erwies sich diese Maßnahme letztlich als Werbung für die deutschen Produkte.

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