Aktuell befinden sich 8.585 Personen, darunter 6.500 Passagiere und mehr als 2.000 Besatzungsmitglieder, auf dem Kreuzfahrtschiff MSC World Europa fest. Das Schiff, welches die flagge Maltes führt, erlebte um 7:25 Uhr auf der Route zwischen Rom und Neapel nahe der Insel Ponza einen elektrischen Ausfall in den Motoren.
Die MSC World Europa, die 2022 erbaut wurde und zu den ersten Schiffen gehört, die mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben werden, verließ gestern Morgen Genua und sollte ursprünglich heute Abend in Neapel anlegen. An Bord des 333 Meter langen und 47 Meter breiten Schiffs befinden sich 13 Restaurants und sieben Swimmingpools.
Mit Hilfe von Generatoren wird die Stromversorgung an Bord aufrechterhalten, während zwei Schlepper das Schiff nach Neapel bringen. Nach Informationen von Schiffstrackern hat sich die MSC World Europa bereits wieder in Bewegung gesetzt.
Die MSC World Europa wird von der Mediterranean Shipping Company SA betrieben, der größten Containerreederei weltweit, die 1970 von dem italienischen Kapitän Gianluigi Aponte gegründet wurde. Obwohl der Firmensitz inzwischen in der Schweiz ist, betreibt das Unternehmen Kreuzfahrtschiffe seit 1987, als es die angeschlagene Kreuzfahrtlinie Lauro übernahm, bekannt unter anderem durch die Entführung der Achille Lauro durch Palästinenser im Jahr 1985.
Das Schiff ist das erste einer neuen Klasse von Kreuzfahrtschiffen, die bei MSC in Saint Nazaire, Frankreich, gebaut werden. Der Bau dieser Schiffe dauerte drei Jahre und wurde durch die Corona-Pandemie verzögert. Während der Fußballweltmeisterschaft in Katar diente das Schiff dort als schwimmendes Hotel.
Die Elektrik des Schiffes wird durch eine Brennstoffzelle, die mit Flüssigerdgas arbeitet, gespeist. Dies deutet darauf hin, dass die aktuelle Havarie möglicherweise durch diese noch relativ neue Technologie verursacht wurde.
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