Elon Musks Unternehmen X klagt gegen globalen Werbeverband wegen Boykottvorwürfen

Der Weltverband der Werbetreibenden gab kürzlich bekannt, dass er eine seiner Abteilungen schließt, die sich auf Markensicherheit spezialisiert hat. Diese Entscheidung erfolgt nur zwei Tage nach einer Klage von Elon Musks sozialen Netzwerk X (früher bekannt als Twitter), welches behauptet, die Gruppe habe einen ungesetzlichen Werbeboykott initiiert.

Die World Federation of Advertisers (WFA) bestätigte am Donnerstag die Auflösung ihrer Initiative Global Alliance for Responsible Media (GARM), die 2019 ins Leben gerufen wurde. GARM hatte das Ziel, Werbetreibende davor zu bewahren, dass ihre Anzeigen neben als schädlich empfundenen Inhalten erscheinen. Business Insider berichtete als Erstes über die Einstellung der Initiative.

X reichte am Dienstag eine Bundesklage gegen die WFA und verschiedene Mitgliedsfirmen, darunter Unilever, Mars und CVS Health, ein. „Wir haben zwei Jahre lang versucht, nett zu sein und haben nichts außer leeren Worten erhalten. Jetzt ist Krieg“, äußerte sich Musk auf X, in Bezugnahme auf einen Beitrag von Rumble-CEO Chris Pavlovski, der seine Unterstützung für den Fall ankündigte. Die Klage wirft der WFA vor, sich wettbewerbswidrig verhalten und einen Werbeboykott gefördert zu haben, der X finanziell geschadet habe.

In der im Nordbezirk von Texas eingereichten Klage verweisen die Anwälte von X auf frühere Vorwürfe des von Republikanern geleiteten Justizausschusses des US-Repräsentantenhauses gegen GARM. Sie argumentieren, dass die Aktivitäten der Gruppe „den Verbrauchern die Wahlmöglichkeiten nehmen“ und „vermutlich kartellrechtswidrig sind“.

Russell Dye, ein Sprecher des Justizausschusses, bezeichnete die Auflösung von GARM als „einen großen Sieg für den ersten Verfassungszusatz und einen großen Erfolg der Aufsichtsarbeit von Vorsitzendem Jordan“.

Linda Yaccarino, CEO von X, kommentierte auf X: „Dies ist eine bedeutende Anerkennung und ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung. Ich bin zuversichtlich, dass eine Reform des gesamten Ökosystems bevorsteht.

Nach Musk´s $44-Milliarden-Übernahme von Twitter im Jahr 2022, setzten viele Werbetreibende ihre Kampagnen aus, veranlasst durch Beschwerden von Bürgerrechtsgruppen über die Zunahme von Hassreden und problematischen Inhalten auf der Plattform.

In einem öffentlichen Interview im November erklärte Musk den Werbetreibenden: „Verpisst euch“, wenn sie versuchten, ihn durch Aussetzen ihrer X-Werbung zu „erpressen“.

„Die ganze Welt wird erfahren, dass diese Werbetreibenden das Unternehmen zerstört haben, und wir werden dies detailliert dokumentieren“, äußerte Musk damals.

X hat seitdem Organisationen wie Media Matters und das Center for Countering Digital Hate (CCDH) verklagt, nachdem diese Berichte über die Zunahme von Hassrede und anderen anstößigen Inhalten auf der Plattform veröffentlicht hatten.

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