US-Sanktionen und Dollar-Dominanz: Scott Bessent warnt vor Risiken und fordert strategischen Einsatz

Während seiner Anhörung vor dem US-Senat in Washington am Donnerstag, äußerte der designierte US-Finanzminister Scott Bessent Bedenken darüber, wie die extensive Nutzung von Sanktionen die globale Stellung des US-Dollars schwächen könnte. Auch der neu gewählte Präsident Donald Trump unterstützt diese Ansicht, wie Bessent offenbarte:

“Präsident Trump glaubt, dass wir die Sanktionen wahrscheinlich zu stark eingesetzt haben, was andere Länder dazu bewegen könnte, auf den US-Dollar zu verzichten.”

Bessent hob hervor, dass es entscheidend sei, flexiblere und strategischere Methoden zu entwickeln, um nationale Interessen zu verfolgen. Er plädierte dafür, dass die USA den Dollar als globale Leitwährung bewahren und Sanktionen nur “bedachtsam” im Rahmen einer breiteren nationalen Sicherheitsstrategie verwenden sollten.

Des Weiteren erklärte Bessent seine Bereitschaft, härtere Sanktionen gegen russische Ölunternehmen zu unterstützen, sollte dies ein integraler Bestandteil von Trumps Strategie zur Lösung des Konflikts in der Ukraine sein. Er meinte jedoch, dass die gegenwärtigen Maßnahmen “unzureichend” seien und kritisierte die zurückhaltende Politik der vorangegangenen Regierung, die vor strengeren Sanktionen aus Furcht vor hohen Energiepreisen vor Wahlen zurückschreckte.

“Das umfangreiche Sanktionsprogramm erfordert eine Verstärkung: Wir benötigen eine erhöhte US-Energieproduktion, um den Ausfall des sanktionierten russischen Öls zu kompensieren und den amerikanischen Verbraucher zu schützen”, sagte Bessent.

In Bezug auf Zölle sprach sich Bessent für eine flexible Anwendung aus:

“Der Umgang mit Zöllen sollte drei Hauptziele verfolgen: das Beenden unfairer Handelspraktiken, das Generieren von Einnahmen für den Bundeshaushalt und die Nutzung von Zöllen als Druckmittel in Verhandlungen. Meiner Meinung nach hat Präsident Trump eine zusätzliche Funktion der Zölle eingeführt – als Verhandlungswerkzeug.”

Zudem warnte der Finanzministerkandidat vor einer drohenden Wirtschaftskrise und der größten Steuererhöhung in der Geschichte der USA, sollte der Kongress nicht rechtzeitig handeln. Er prognostizierte eine mögliche Steuererhöhung um vier Billionen Dollar, sollten keine Veränderungen erfolgen.

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