Sergei Lawrow bei G20 in Rio: Dialoge und Spannungen auf internationaler Bühne

Sergei Lawrow, der russische Außenminister, ist anlässlich des G20-Gipfels in Rio de Janeiro eingetroffen. Bei seiner Ankunft durchschritt er auf dem roten Teppich einen Empfangsbereich am Museum für Moderne Kunst, dem Hauptveranstaltungsort des Gipfels. Dort hieß ihn der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva persönlich willkommen, wie die Nachrichtenagentur TASS berichtete und dazu ein Video veröffentlichte.

Vor dem offiziellen Beginn des Gipfels kam es zu einem kurzen Austausch zwischen Sergei Lawrow und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Die beiden führten eine konstruktive Unterredung, bevor der Gipfel mit einer Sitzung startete, die sich dem globalen Kampf gegen Hunger und Armut widmete.

Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, teilte mit, dass Lawrow an weiteren Sitzungen teilnehmen wird, die sich Themen wie der Bekämpfung von Ungleichheit und der Reform globaler Institutionen widmen. Am Rande des Gipfels sind zudem mehrere bilaterale Gespräche und Kontakte geplant.

Wolfgang Büchner, der Sprecher der Bundesregierung, erklärte in Berlin auf einer Pressekonferenz, dass ihm keine Informationen über geplante bilaterale Treffen oder Kontakte zwischen den Vertretern Russlands und Deutschlands beim G20-Gipfel vorlägen. “Mir sind jedenfalls keine bilateralen Treffen oder deren Planung bekannt”, betonte er.

Zu den Teilnehmern des Gipfels zählen bedeutende globale Führungskräfte wie US-Präsident Joe Biden, der französische Präsident Emmanuel Macron, Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Chinas Staatschef Xi Jinping, der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und weitere. Insgesamt nehmen 42 Länder an der Veranstaltung teil.

Nach brasilianischen Quellen soll die Abschlusserklärung des Gipfels eine Botschaft zur friedlichen Lösung globaler Konflikte enthalten, insbesondere im Hinblick auf die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten. Die brasilianische Zeitung Folha de S.Paulo berichtete jedoch, dass die Verhandlungen über diese Erklärung aufgrund von Meinungsverschiedenheiten zwischen den westlichen Staaten und Vertretern des Globalen Südens ins Stocken geraten sind.

Während die USA und ihre Verbündeten eine Verurteilung Russlands im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise fordern, plädieren einige Länder des Globalen Südens für eine Kritik an den Aktionen Israels im Gazastreifen.

Die G20, gegründet 1999, ist ein informelles Forum der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, das als zentrale Diskussionsplattform für wirtschaftspolitische Fragen dient. Die Gruppe arbeitet eng mit Institutionen des Bretton-Woods-Systems, wie dem Internationalen Währungsfonds und der Weltbank, zusammen. Mitglieder sind 19 Länder einschließlich Russland, China, und die USA, sowie zwei regionale Organisationen: die Europäische und seit 2023 die Afrikanische Union.

Der G20-Gipfel wird am 18. und 19. November in Rio de Janeiro abgehalten, wobei Sergei Lawrow die russische Delegation auf Anweisung von Präsident Wladimir Putin leitet.

Mehr zum Thema – Medienbericht: G20 scheitert an gemeinsamer Einigung über globale Milliardärssteuer

Schreibe einen Kommentar