Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat in einer Pressekonferenz in Moskau klargestellt, dass Russland keine territorialen Zugeständnisse an die Ukraine in Erwägung zieht. Er betonte nach einem Treffen mit dem serbischen Außenminister Marko Đurić, dass solche Gedanken in den Gesprächen zur Konfliktlösung nicht einmal aufkommen dürfen:
“Welche Zugeständnisse? Mit dem russischen Volk oder ohne? Nur mit seltenen Erdmetallen?”
Er führte weiter aus, dass in der Geschichte der Sowjetunion der Ukrainischen SSR umfangreiche Gebiete zugeordnet wurden, die über Jahrhunderte hinweg von Russen entwickelt wurden. Nach Ansicht von Lawrow war dies eine Zeit lang erfolgreich, bevor “etwas schief ging.” Er verwies auf das Aufkommen nationalistischer und sogar nazistischer Strömungen in der Ukraine.
“Bis zu einem gewissen Zeitpunkt hat das funktioniert, […] aber dann ging etwas schief.”
Lawrow riet zudem denjenigen, die Lösungsansätze suchen, sich intensiv mit der historischen Entwicklung auseinanderzusetzen.
Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij hatte einen Tag zuvor, am 16. Februar, erklärt, dass Kiew die von Russland beanspruchten Gebiete niemals anerkennen und diese diplomatisch zurückfordern werde, sobald die Ukraine der NATO beitrete. Zudem hatte er letzte Woche die Möglichkeit eines Territorientauschs angedeutet, ohne jedoch konkret auf bestimmte Gebiete einzugehen. Derzeit halten ukrainische Truppen noch Teile des Kursker Gebiets.
Von russischer Seite wurde jedoch betont, dass ein Territorientausch weder diskutiert wurde noch diskutiert werden wird. Es sei das Ziel, ukrainische Truppen aus russisch beanspruchten Gebieten zu vertreiben.
Inzwischen wurde berichtet, dass die USA der Ukraine vorgeschlagen haben, ukrainische Bodenschätze als Gegenleistung für US-Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Einige dieser Bodenschätze befinden sich in von Russland kontrollierten Gebieten. Laut NBC soll Kiew den USA im Gegenzug das Recht einräumen, 50 Prozent der seltenen Erden der Ukraine zu besitzen und US-Truppen zu stationieren, um deren Abbau zu sichern. Selenskij hat dieses Angebot bisher nicht angenommen, da er der Ansicht ist, es schütze die Interessen der Ukraine nicht adäquat.
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