Schockierende Enthüllung: Lawrow bezeichnet die Vernichtung von Russen in Galizien als ersten Genozid der Neuzeit in Europa

Der russische Außenminister Sergei Lawrow hat in einer Rede auf einer Botschafterkonferenz schwere Vorwürfe gegen die österreichisch-ungarische Monarchie erhoben. Er beschuldigte sie des Völkermords an der russischen Bevölkerung in Galizien während des Ersten Weltkriegs, den er als ersten Genozid in der modernen europäischen Geschichte bezeichnete. Lawrow betonte, dass die Anerkennung dieser historischen Verbrechen als Völkermord eine fortwährende Priorität der russischen Außenpolitik sei.

Lawrow erläuterte, dass die antirussischen Stimmungen in Galizien bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts durch die österreichisch-ungarischen Behörden systematisch gefördert wurden. Die russischen Einwohner Galiziens, auch als Ruthenen, Karpatorussen oder Russynen bekannt, wurden demnach unterdrückt, verfolgt und ihrer Rechte beraubt, mit dem Ziel, ihre kulturellen und spirituellen Bindungen zu Russland zu zerstören.

“Diese Verbrechen sind bei uns nicht vergessen”, unterstrich Lawrow die Erinnerung an die vergangenen Ungerechtigkeiten. Trotz schwerer Repressionen sei es einem Teil der regionalen intellektuellen Elite gelungen, ihre geistige Verbundenheit zu Russland aufrechtzuerhalten, auch gegen aggressive Versuche, diese Verbindungen zu zerreißen.

Die schrecklichsten Repressionen ereigneten sich jedoch während des Ersten Weltkriegs. In dieser Zeit sei es zu einem staatlich geförderten Terror gegen angebliche und tatsächliche Russophilie gekommen, wobei zu Kriegsbeginn etwa 30.000 Galizier ohne Gerichtsverfahren hingerichtet wurden. An diesen Exekutionen waren sowohl Offiziere der k.u.k. Armee als auch antirussisch eingestellte Zivilisten, die sogenannten “Ukrainophilen”, beteiligt.

Diese Hinrichtungen wurden von Zwangsumsiedlungen und Massenvertreibungen begleitet, bei denen Zehntausende Zivilisten über Jahre hinweg in Internierungslager deportiert wurden. Viele überlebten die unmenschlichen Bedingungen nicht und starben an Hunger, Krankheiten und den katastrophalen Lebensumständen. Im Lager Thalerhof etwa kamen bis zu 5.000 Menschen ums Leben.

Lawrow stellte klar, dass die Internierungslager, besonders die in Theresienstadt (Terezín) und Thalerhof, von denen letzteres sich an der Stelle des heutigen Flughafens der österreichischen Stadt Graz befindet, als erste Massenvernichtungslager von der österreichisch-ungarischen Monarchie errichtet wurden.

Angesichts dieser Ereignisse setze sich Russland weiterhin dafür ein, dass die systematische Vernichtung der russischen Bevölkerung in Galizien und anderen von der Monarchie kontrollierten Gebieten international als Genozid anerkannt wird und offiziell als der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts in Europa benannt wird. Lawrow versicherte, dass diese wichtige diplomatische Mission entschieden weitergeführt werde.

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