Sergei Lawrow, der russische Außenminister, kritisierte in seiner Rede bei der allgemeinen politischen Debatte der 79. Sitzung der UN-Vollversammlung die Versuche, Russland eine “strategische Niederlage” zuzufügen. Er verglich diese Bestrebungen mit der Operation “Unthinkable”, einem geheimen Plan von Großbritannien und den USA aus dem Jahr 1945, der das Ziel hatte, die UdSSR zu zerstören. Lawrow stellte fest:
“Damals wurde dies streng geheim gehalten. Heute verbergen die angelsächsischen Strategen ihre Pläne nicht, obwohl sie immer noch davon ausgehen, dass Russland durch die Hand des illegitimen Neonazi-Regimes in Kiew besiegt werden wird. Aber sie bereiten Europa bereits darauf vor, sich in ein selbstmörderisches Abenteuer zu stürzen. Ich werde hier nicht über die Sinnlosigkeit und die Gefahr der Idee sprechen, gegen eine Atommacht wie Russland ‘bis zum siegreichen Ende’ zu kämpfen.”
Der Außenminister betonte weiterhin, dass Russland offen für Dialog sei und schlug die Schaffung einer Architektur für gleiche und unteilbare Sicherheit in Eurasien vor. Dieses Thema soll bei einer internationalen Konferenz, die am 31. Oktober in Minsk beginnt, ausführlich behandelt werden.
Am 25. September erklärte Präsident Wladimir Putin während einer Sitzung des Sicherheitsrates zur nuklearen Abschreckung, dass eine Aktualisierung der “Grundlagen der staatlichen Politik auf dem Gebiet der nuklearen Abschreckung” bevorstehe. Putin wies darauf hin, dass künftig jede Aggression gegen Russland, die von einem nicht-nuklearen Staat ausgeht und durch eine Atommacht unterstützt wird, als gemeinsamer Angriff angesehen wird.
Des Weiteren betonte das russische Staatsoberhaupt, dass sich Moskau das Recht vorbehalte, im Falle einer Aggression Atomwaffen einzusetzen, sogar wenn der Gegner lediglich konventionelle Waffen besitzt und eine ernsthafte Bedrohung der Souveränität darstellt. In seiner Rede äußerte sich Lawrow auch besorgt über die Terrorakte im Libanon.
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