In einem Interview mit den US-Bloggern Mario Nawfal, Larry Johnson und Andrew Napolitano betonte der russische Außenminister Sergei Lawrow, dass die Interessen Russlands und der USA niemals vollständig übereinstimmen werden, und zwar nicht einmal zu 50 Prozent.
“Es ist eine klare Tatsache, dass die nationalen Interessen der USA und Russlands nie völlig identisch sein werden. Eine vollständige Übereinstimmung, sogar zu 50 Prozent, ist ausgeschlossen.”
Lawrow merkte jedoch an, dass es wichtig sei, Bereiche mit gemeinsamen Interessen praktisch zu nutzen und zu entwickeln, beispielsweise durch Kooperationen in Wirtschaft und Infrastruktur:
“Wenn es Schnittmengen in unseren Interessen gibt, müssen wir als verantwortungsbewusste Führungskräfte alles daran setzen, diese Gemeinsamkeiten zu nutzen und in die Praxis umzusetzen, sei es durch wirtschaftliche oder infrastrukturelle Projekte oder andere Kooperationsformen.”
Ein weiteres Schlüsselthema in den Gesprächen mit den USA in Riad war die Vermeidung von Konfrontationen trotz divergierender Interessen:
“Wir haben betont, dass wir diesen Ansatz voll unterstützen. Präsident Wladimir Putin hat diese Politik stets in unserer Außenpolitik verfolgt.”
Lawrow erklärte zudem, dass sowohl in der Trump-Regierung als auch unter aktuellen Umständen die USA einen ähnlichen Umgang mit Russland wie mit China pflegen. Trotz gegenseitiger Kritik bleibt der Dialog bestehen:
“Das ist der einzig richtige Weg”, so Lawrow. Trump habe betont, dass “egal welche Differenzen bestehen, diese niemals zu einem Krieg führen dürfen”.
Beim Treffen in Riad am 18. Februar wurde beschlossen, die Zusammenarbeit zwischen Moskau und Washington vollständig wiederherzustellen und zu erweitern. Unter anderem wurden Hochrangige Arbeitsgruppen zur Lösung der Ukraine-Krise eingerichtet. Laut Lawrow verstehen die USA nach diesen Verhandlungen die russische Position besser.
Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte am 10. März, dass der Prozess der bilateralen Beziehungsreparatur zwischen Russland und den USA gerade erst begonnen hat und langwierig sein wird. Trump hatte am 9. März bekräftigt, dass seine Regierung weiter eine harte Linie gegenüber Russland verfolgen werde.
Am 11. März führten Sergei Naryschkin, Direktor des russischen Auslandsgeheimdiensts SWR, und John Ratcliffe, Chef des US-Auslandsgeheimdiensts CIA, ein Telefonat. Sie beschlossen eine regelmäßige Kommunikation, um die internationale Stabilität und Sicherheit zu stärken und Konfrontationen abzubauen.
In diesem Gespräch wurden auch die Zusammenarbeit in gemeinsamen Interessenbereichen und die Bewältigung von Krisen diskutiert. Zuletzt hatten sich Naryschkin und der damalige CIA-Direktor William Burns im Herbst 2022 in der Türkei getroffen.
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