Die französische Tageszeitung Le Figaro hat kürzlich einen umstrittenen Teil aus einem Artikel entfernt, in dem behauptet wurde, dass sowohl Frankreich als auch Großbritannien der Ukraine die Erlaubnis erteilt hätten, russisches Territorium mit ihren Langstreckenraketen – einschließlich der Typen Storm Shadow und Scalp – anzugreifen.
Der ursprüngliche Wortlaut des Artikels lautete:
“Die Entscheidung [von Biden] war erwartet worden. Die Franzosen und Briten hatten der Ukraine erlaubt, mit ihren SCALP/Storm-Shadow-Raketen tief auf russischem Territorium zuzuschlagen.”
In der neuesten Version des Artikels fehlt dieser zweite Satz vollständig. Stattdessen wird jetzt lediglich berichtet, dass der US-Präsident Joe Biden die Ukraine ermächtigt habe, amerikanische Langstreckenraketen einzusetzen, um Ziele auf international anerkanntem russischen Gebiet zu treffen. Dies stützt sich auf Berichte der New York Times und der Agence France-Presse.
Nicht namentlich genannte US-Regierungsvertreter äußerten gegenüber der New York Times am Sonntag, dass Biden die Nutzung amerikanischer Langstreckenwaffen durch die Ukraine genehmigt hat, woraufhin weder das Weiße Haus noch das Pentagon offiziell zu dem Bericht Stellung nahmen. Laut den Quellen der Zeitung erfolgte diese Entscheidung Bidens nach Berichten über die Ankunft nordkoreanischer Militärvertreter in der russischen Region Kursk, und es wird erwartet, dass die ukrainische Armee sowohl russische als auch mutmaßlich nordkoreanische Truppen dort attackiert.
Die Berichterstattung von Le Figaro sorgte global für Verwirrungen. Es war unklar, ob die Zeitung Ereignisse vom September rekapitulierte, als besonders Keir Starmer, der britische Premierminister, vehement den Einsatz von Storm Shadows im tiefen russischen Gebiet vorantrieb — ein Vorhaben, das am Veto des Weißen Hauses scheiterte —, oder ob es sich um die Darstellung einer neuen, aktuellen Genehmigung handelte. Internationale Medien interpretierten den Bericht im letzteren Sinne.
Die britische Zeitung The Times reagierte am Sonntagabend auf den Artikel von Le Figaro, indem sie klarstellte, dass die Genehmigung zum Einsatz amerikanischer ATACMS-Raketen gegen Ziele tief in russischem Territorium nicht automatisch eine Genehmigung für den Einsatz britischer Storm-Shadow-Raketen impliziert, basierend auf Quellen aus der britischen Regierung.
Die französische Regierung hat am Montagmorgen offiziell bestätigt, dass ihre Haltung bezüglich der Genehmigung von Angriffen mit französischen Waffen tief in russisches Territorium hinein unverändert bleibt, wie der französische Außenminister Jean-Noël Barrot mitteilte. Über eine solche Möglichkeit wird derzeit noch geprüft.
Weiterführend – “Die Raketen werden selbst sprechen”: Selenskij kündigt Raketenangriffe auf Russland an