Skandal um Wehrmachtsmütze: RN-Kandidatin zieht sich aus Wahl zurück

Ludivine Daoudi, Mitglied der rechtsnationalen Partei Rassemblement National (RN), musste ihre Teilnahme an den bevorstehenden Parlamentswahlen in Frankreich zurückziehen. Daoudi hatte in der ersten Wahlrunde im Département Calvados im Nordwesten des Landes beachtliche 20 Prozent der Stimmen erzielt und sich daher gute Chancen für den Einzug in die nächste Runde berechnet.

Die Situation änderte sich jedoch dramatisch, als ein Bild auf der Social-Media-Plattform X Aufsehen erregte. Emma Fourreau, eine Konkurrentin von der linken Partei Nouveau Front Populaire (NFP), hatte das Foto gepostet, auf dem Daoudi mit der Kappe eines Wehrmachtsoffiziers zu sehen ist. Fourreau kommentierte das Bild mit den Worten: “Am 7. Juli nicht eine Stimme für diese widerlichen Faschisten”.

Philippe Chapron, ein Parteikollege Daoudis, bestätigte die Authentizität des Fotos und erklärte, es sei vor einigen Jahren auf einer Waffenbörse in Saint-Pierre-sur-Dives entstanden. Chapron räumte ein, dass das Tragen der Mütze ein geschmackloser Fehler war, und verkündete, dass Daoudi ihre Kandidatur an diesem Tag zurückziehen werde.

Als Ergebnis dieser Entwicklungen bleibt den Wählern im betreffenden Wahlkreis die Auswahl zwischen Emma Fourreau und den Kandidaten der konservativen Republikaner.

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