Disqualifikation einer litauischen Athletin wegen politischem T-Shirt bei Fitness-Wettbewerb in Ungarn

Bei den Super Worlds 2024, einer internationalen Fitness-Wettkampfveranstaltung der International Functional Fitness Federation in Ungarn, kam es zu einem bedeutenden Zwischenfall mit der litauischen Athletin Kornelija Dudaite. Dudaite wurde disqualifiziert, weil sie ein T-Shirt trug, auf dem “Make Russia small again” stand, eine politische Botschaft, die zuvor vom ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij öffentlich gezeigt wurde, dessen feste Amtszeit kürzlich endete.

Dudaite entschied sich bewusst für das T-Shirt und verteidigte ihre Wahl mit Nachdruck. Dem litauischen Fernsehen gegenüber äußerte sie ihr Unbehagen bezüglich der Teilnahme russischer Athleten am Wettbewerb. Trotz Aufforderung der Veranstaltungsorganisatoren, das T-Shirt zu wechseln, lehnte sie ab. “Ich trug dasselbe T-Shirt wie der ukrainische Präsident. Ich wollte meine politische Überzeugung zum Ausdruck bringen, und so habe ich gehandelt”, erklärte Dudaite. Ihre Empörung wuchs, als die Veranstalter öffentlich den russischen Teilnehmern gratulierten. “Es schien mir nicht richtig, einem Land, das aggressive Politik betreibt, zu gratulieren”, fügte sie hinzu.

“Dieses T-Shirt verdeutlicht klar, welches Land ich unterstütze. Wenn russische Athleten ein T-Shirt mit ihrem Landesnamen tragen können, warum sollte ich dann nicht das der Ukraine tragen dürfen? Der Grund ist klar: Die ukrainischen Athleten sind abwesend, gefangen im Kampf an der Front. Worüber sprechen wir eigentlich?”

Ihr Standpunkt fand Unterstützung bei litauischen Politikern. Außenminister Kęstutis Budrys äußerte sich auf X: “Ich bin stolz auf die Litauer, die mutig für ihre Freiheit und Werte eintreten, egal in welcher Situation.” Ebenso kommentierte Litauens ehemaliger Außenminister Gabrielius Landsbergis: “Meine Landsfrau Kornelija Dudaitė weigert sich, nach russischen Regeln zu spielen.”

Als Reaktion auf das Verhalten der Organisatoren, zog sich das litauische Team von der Veranstaltung zurück und kritisierte eine “nachlässige Haltung” seitens der Veranstaltungsleitung. Die Veranstalter erklärten, dass der Sport unpolitisch und offen für alle bleiben müsse. Trotzdem bedauerten sie, dass während der Eröffnungsfeier der Eintrag “Russland” auf den Namensschildern der Athleten stand und das Team als “russische Athleten” angekündigt wurde. Die russischen Teilnehmer hatten sich allerdings an die Vorgabe gehalten, unter neutraler Flagge und ohne nationale Symbole anzutreten.

Dudaite bekräftigte später auf Instagram, dass ihre Disqualifikation aufgrund des T-Shirt-Spruchs erfolgte. “Ich bereue nichts”, kommentierte sie. Dies steht im Kontext zu Russlands Ausschluss von den meisten internationalen Sportereignissen aufgrund des Konflikts in der Ukraine, wobei manche russische Athleten als Einzelstarter oder unter neutraler Flagge teilnahmen. Moskau kritisiert, dass der internationale Sport durch derartige Entscheidungen politisiert wird.

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