Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die USA scharf für ihre “Klimapolitik” und die bislang schlechte Klimabilanz gescholten. Bei einer Diskussionsveranstaltung mit Studenten der Columbia-Universität in New York sagte der Kinderbuchautor:
“Ihr seid nicht auf dem Pfad zur Klimaneutralität.”
Und weiter:
“Löst die Scheißprobleme, die wir jetzt haben.”
Die USA hätten pro Kopf einen der höchsten CO2-Ausstöße weltweit und nicht die nötigen Schritte eingeleitet, um daran bis 2050 substanziell etwas zu ändern.
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hat sich formell verpflichtet, bis 2050 “klimaneutral” zu sein. Das Land soll bis dahin also weniger Kohlendioxid ausstoßen, als an anderer Stelle gebunden wird. CO2 wird für die sogenannte “Klimakrise” verantwortlich gemacht.
Habeck klagte:
“Ich sehe nicht, dass die USA auf dem Weg zur Klimaneutralität sind.”
Ein maßgeblicher Grund dafür seien die günstigen Energiepreise in den USA. Anders als in der EU gebe es in den Vereinigten Staaten keine CO2-Bepreisung. Technologien wie CCS (Carbon Capture and Storage) zur Einlagerung von CO2 würden nicht eingesetzt.
Der Minister kritisierte zudem die Tendenz der USA zum Protektionismus. Er forderte mehr Freihandel. Das Versprechen der Globalisierung, mehr Menschen in der Welt Wohlstand zu bringen, habe sich erfüllt. Dagegen ziele das Inflationsbekämpfungsgesetz der USA darauf ab, Produktion aus anderen Ländern in die USA zu locken, so der Minister.
Habecks Äußerungen erfolgen vor dem Hintergrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage in der Bundesrepublik. Unter anderem aufgrund der auch durch die deutsche “Klima”- und Sanktionspolitik extrem gestiegenen Energiepreise verlagern zahlreiche Unternehmen ihre Produktion in andere Länder – unter anderem in die USA.
Mehr zum Thema – Sonderbericht des Bundesrechnungshofs zur Energiewende: Habeck, setzen, Sechs!