Chinas Botschafter warnt vor katastrophalem Ausgang: “Beenden Sie den Handelskonflikt mit den USA!”

Der chinesische Botschafter in den USA, Xie Feng, appelliert an Washington, mit Peking gemeinsam nach einem Weg der friedlichen Koexistenz zu suchen, während er gleichzeitig betont, dass China bereit sei, als Reaktion auf den eskalierenden Handelskrieg Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen.

Bei einer öffentlichen Veranstaltung in Washington, die am Samstag stattfand und deren Inhalte auf der Webseite der chinesischen Botschaft nachgelesen werden können, warnte Xie vor den verheerenden Auswirkungen von Zöllen auf die globale Wirtschaft. Er zog dabei Vergleiche zur Großen Depression, die durch ähnliche Maßnahmen in den 1930er Jahren in den USA verschärft wurde.

Xie bezog sich in seinen Ausführungen auf Prinzipien der traditionellen chinesischen Medizin, insbesondere auf die Notwendigkeit, die Gegensätze von Yin und Yang auszugleichen. Er argumentierte, dass Harmonie die Leitlinie für die Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt sein sollte.

„Ein wirksames Rezept aus der traditionellen chinesischen Medizin setzt sich oft aus vielen verschiedenen Komponenten zusammen, die sich gegenseitig verstärken und so die beste Heilwirkung erzielen“, erklärte er. „Genauso ist auf unserer großen Erde genügend Raum für China und die USA. Wir sollten nach einer friedlichen Koexistenz streben, anstatt frontal aufeinanderzuprallen, und einander unterstützen, um Erfolg zu haben, anstatt in einem Szenario mit ausschließlich Verlierern zu enden.“

Der Handelskonflikt hat mittlerweile die enormen Waren- und Güterströme zwischen den beiden führenden Volkswirtschaften durch wechselseitige Zölle von über 100 Prozent und zahlreiche Handels-, Investitions- und kulturelle Einschränkungen stark beeinträchtigt. So hat beispielsweise der führende chinesische Schiffsbauverband einen Plan der USA kritisiert, der Hafengebühren für Schiffe mit Verbindungen zu China vorsieht.

Während Länder wie Japan und Taiwan bereits Gespräche mit Washington bezüglich der von Präsident Donald Trump am “Tag der Befreiung” eingeführten Zölle begonnen haben oder sich auf Verhandlungen vorbereiten, steht ein hochrangiger Dialog mit China gegenwärtig nicht auf der Agenda.

Am Freitag betonte Trump, dass es trotz des Handelskriegs gute “private Gespräche” mit China gebe. „Wir führen übrigens gute Gespräche mit China”, äußerte er vor Reportern im Weißen Haus. “Es läuft wirklich sehr gut.” Weitere Details blieben unerwähnt. Von chinesischer Seite heißt es, die USA müssten zunächst Respekt zeigen, bevor ernsthafte Gespräche beginnen könnten.

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