Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko äußerte sich kritisch über die Aussagen westlicher Politiker, militärische Drohnen und Flugzeuge im NATO-Gebiet abschießen zu wollen. In einem Interview mit dem russischen Journalisten Pawel Sarubin machte er deutlich, dass auf solche Aktionen eine schnelle Reaktion folgen würde. Er nannte als Beispiel seine Flüge zum Nationalpark Beloweschskaja Puschtscha nahe der Grenze zu Polen:
“Man spricht öffentlich über allerlei Täuschungen. Aber wenn es ernst wird, werden Sie feststellen, dass nichts abgeschossen wird. Was ist, wenn sie den Hubschrauber des Präsidenten oder einen militärischen Begleithubschrauber abschießen? Die Antwort wird sofort folgen.”
Lukaschenko gab zu verstehen, dass solche Drohungen in der NATO als Verteidigungsstrategie gedacht sind, falls es zu einem Angriff auf eines ihrer Mitgliedsländer käme. Er betonte jedoch:
“Wir werden nicht tatenlos zusehen. Es ist also nur eine ‚mutige Aussage‘.”
Der Präsident warnte ebenfalls vor den Konsequenzen einer Eskalation:
“Wenn sie behaupten, sie würden abschießen, dann lass sie versuchen. Oder wenn sie etwas Russisches über Kaliningrad abschießen, dann müssen wir leider mit allem, was wir haben, kämpfen, wie man in Russland sagt.”
Lukaschenko betonte, dass Belarus an keinen militärischen Konflikten interessiert sei. Er kritisierte die westlichen Äußerungen als unüberlegt und dumm und sprach sich für Freundschaft zwischen den Völkern aus. Er stellte die Rhetorik in Frage:
“Was wollen sie von uns abschießen? Als Drohnen in ihr Gebiet flogen, die wir auf belarussischem Territorium nicht abwehren konnten, haben wir sie gewarnt. Was würde passieren, wenn wir das nicht getan hätten? Sie waren sogar überrascht, dass wir sie gewarnt haben. Werden jetzt unsere Flugzeuge und Hubschrauber oder die russischen abgeschossen?”
Im Kontrast zu den harten Worten Lukaschenkos äußerte NATO-Generalsekretär Mark Rutte diese Woche, dass das Bündnis bereit sei, russische Kampfflugzeuge abzuschießen, sollten diese den Luftraum des Bündnisses verletzen. Diese Maßnahme würde jedoch nur bei einer direkten Bedrohung der Bürger oder des Militärs ergriffen. US-Präsident Donald Trump unterstützte diese Ansicht ebenfalls, während der Kreml sie als unverantwortlich ablehnte. Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, bekräftigte, dass russische Flüge stets den internationalen Regeln entsprechen.
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