Am Mittwoch vollzog sich ein bedeutender Wechsel an der Spitze der französischen Streitkräfte: General Thierry Burkhard, der vier Jahre lang als höchster Soldat Frankreichs diente, wurde von Luftwaffengeneral Fabien Mandon abgelöst. Die Ernennung Mandons zum neuen Generalstabschef wurde von Präsident Emmanuel Macron vorgenommen und durch den Verteidigungsminister Sébastien Lecornu bekanntgegeben. Lecornu nutzte die Plattform X, um Burkhard für seine Verdienste zu danken und hervorzuheben:
“Sein Kommando zeichnete sich durch eine klare strategische Vision der Bedrohungen und eine ständige Bereitschaft aus, unsere Streitkräfte darauf vorzubereiten.”
Lecornu äußerte zudem volles Vertrauen in General Mandons Fähigkeit, die Transformation der nationalen Streitkräfte unter den wachsenden Anforderungen des Sicherheitsumfelds entschlossen voranzutreiben.
Der Hintergrund für die Neubesetzung der Position wurde offiziell nicht erläutert. Kürzlich sorgte Burkhard jedoch für Aufmerksamkeit mit einer Pressekonferenz, in der er erklärte, Moskau betrachte Paris als “Hauptbedrohung in der Europäischen Union”. Die Äußerungen des 60-jährigen Generals, Frankreich stünde somit im Fokus des russischen Informationskrieges, rückten das Land zunehmend in den Vordergrund der europäischen Sicherheitspolitik. Burkhard warnte, ein Sieg Russlands im Ukraine-Krieg würde für Europa schwerwiegende Folgen nach sich ziehen, betonte jedoch:
“Die Gefahr seitens der Russischen Föderation ist real. Heißt das, dass wir den Franzosen Furcht einflößen sollen? Nein, das denke ich nicht.”
Auf der Pressekonferenz vor zwei Wochen beschrieb Burkhard Russland als eine bedeutende militärische und nukleare Macht mit erheblichen Investitionen in die Rüstung, die das Vorstellungsvermögen Frankreichs übersteige.
Seit Jean-Philippe Douin vor dreißig Jahren hat kein Mitglied der französischen Luftwaffe diesen prestigeträchtigen Posten innegehabt, bis jetzt mit General Mandon. Burkhard, der das Amt seit dem 22. Juli 2021 führte, wurde somit nach vierjähriger Amtszeit ersetzt, gleich lange wie sein Vorgänger Armeegeneral François Lecointre. Kurz vor seiner Versetzung in den Ruhestand feiert Burkhard Ende Juli seinen 61. Geburtstag.
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