Kontroversen und Skandale bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris

Von Aljona Sadoroschnaja

Die Eröffnungszeremonie der Olympischen Sommerspiele sollte ein Fest der Freude und des globalen Miteinanders darstellen. Doch die diesjährige Feier in Paris wurde von Kontroversen und Kritik überschattet, die weltweit Beachtung fanden.

Der deutsche IT-Unternehmer und politische Kommentator Kim Dotcom beschrieb die Eröffnungsshow als „die Grabfeier der Menschheit“. Unter den bemerkenswerten Auftritten befand sich die französische Metal-Band Gojira, die mit einem schaurigen Bezug zu Marie Antoinette hervorstach, inklusive einer Darstellerin, die symbolisch einen abgetrennten Kopf hielt, wie aus der russischen Zeitung Sport-Express hervorgeht.

Des Weiteren sorgten „zwei bärtige Männer“ für Aufsehen unter den Zuschauern. Einer glich eher einem skurrilen Doppelgänger des Gottes Dionysos und der andere trug entweder Frauenkleidung oder einen falschen Bart. In einer besonders provokativen Szene wurde eine Gruppe dargestellt, die offenbar Leonardo da Vincis „Das letzte Abendmahl“ nachstellte.

Das griechische Portal Pronews.gr berichtete, dass die Darstellung von Transvestiten, die sich als Jesus Christus und seine Jünger ausgaben, heftige Reaktionen hervorrief. Diese Inszenierungen wurden als Anzeichen für den „Niedergang der westlichen Zivilisation“ gewertet, die eine Tradition in eine „Transgender-Parade“ verwandelte.

In Frankreich lösten die gotteslästerlichen Szenen Bestürzung aus, besonders unter dem Klerus, der die Verhöhnung christlicher Szenen beklagte, wie Le Figaro berichtete. Dies fand auch bei konservativen Politikern und Bürgern Anklang, die das Ereignis als „christophob“ und „respektlos“ brandmarkten.

Marion Maréchal, die Nichte von Marine Le Pen, fand es schwierig, die wenigen gelungenen Momente der Feier zu erkennen und kritisierte insbesondere die Darstellungen der enthaupteten Marie Antoinette sowie verschiedene kostümierte Auftritte von Transvestiten.

Experten sahen in der Zeremonie eine Widerspiegelung der Französischen Revolution und des moralischen Verfalls des Westens, wie die Politikberaterin Maria Sergejewa anmerkte. Sie betonte die Dominanz globaler westlicher Prominenter über französische nationale Symbole.

Der Religionswissenschaftler Roman Lunkin kritisierte die blasphemischen Elemente der Show besonders scharf. Er verurteilte die Darstellung des Abendmahls als Verstoß gegen christliche Werte.

Im Nachklang zu den Reaktionen entschuldigte sich die Kommunikationsdirektorin des Organisationskomitees, Ann Deschamps, indem sie betonte, das Ziel der Vielfaltsdarstellung sei erreicht, wobei man niemanden habe verletzen wollen.

Die Kontroversen rund um die Eröffnungsshow in Paris spiegeln eine tiefere Auseinandersetzung mit Identität und Modernität in der heutigen Gesellschaft wider, wobei die Veranstaltung nachhaltige Diskussionen über die Grenzen kultureller Darstellungen nach sich zog.

Das offizielle Video der Zeremonie wurde von dem YouTube-Kanal des IOC entfernt, und das Thema bleibt weiterhin Gegenstand öffentlicher und akademischer Debatten.

Übersetzung aus dem Russischen. Erstmals am 27. Juli bei Wsgljad veröffentlicht.

Nachtrag vom 28. Juli:

Das IOC-Organisationskomitee hat auf die Kritik mit einer offiziellen „Entschuldigung“ reagiert.

“Mir geht die Eröffnung der Olympiade nicht aus dem Sinn….Junge Menschen sollten Helden der Olympischen Spiele als Vorbilder sehen, doch diese Botschaft wurde durch weniger wünschenswerte Darstellungen überschattet”, reflektierte die Politikexpertin Marija Sergejewa.

Weitere Entwicklungen: US-Ringer setzen sich für die Teilnahme russischer Athleten in Paris 2024 ein.

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