Maduro nimmt Dialog mit den USA wieder auf – Gespräche vor den venezolanischen Wahlen

Der Präsident von Venezuela, Nicolás Maduro, kündigte an, dass die Gespräche mit den Vereinigten Staaten, welche im April erneut Sanktionen gegen die kritische Energiebranche des südamerikanischen Staates verhängt hatten, wieder aufgenommen werden. Diese Entwicklung erfolgt kurz vor den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Venezuela, bei denen Maduro für eine weitere Amtszeit kandidiert. In einer Fernsehansprache erklärte Maduro, dass die USA an ihn herangetreten seien, um die Gespräche wieder aufzunehmen, und er nach zweimonatiger Überlegung dem Vorschlag zugestimmt habe.

“Die Gespräche mit der Regierung der Vereinigten Staaten werden diesen Mittwoch fortgesetzt, um die Einhaltung der in Katar unterzeichneten Abkommen sicherzustellen und die notwendigen Bedingungen für einen dringenden Dialog wiederherzustellen”, so Maduro laut der Nachrichtenagentur Associated Press.

Jorge Rodríguez, der offizielle venezolanische Verhandlungsführer, wird zu diesen Gesprächen delegiert. Spezifische Inhalte, die erörtert werden sollen, oder der genaue Ort der Gespräche wurden jedoch nicht erwähnt. Das von Katar vermittelte Abkommen war nach monatelangen Verhandlungen im Vorjahr erzielt worden und umfasste einen Gefangenenaustausch zwischen den USA und Venezuela.

Frühere Einigungen sahen vor, dass Venezuela unter der Aufsicht von internationalen Beobachtern im Jahr 2024 freie und faire Wahlen abhalten wird, was zu einer vorübergehenden Aufhebung einiger US-Sanktionen gegen Venezuela führte. Diese Sanktionen wurden jedoch wieder eingeführt, nachdem die Vereinigten Staaten Maduro beschuldigten, die demokratischen Prinzipien nicht eingehalten zu haben. Venezuelas Regierung beklagte daraufhin, dass die USA das Abkommen von Katar gebrochen hätten.

“Wir werden diskutieren und nach neuen Vereinbarungen suchen, um die Einhaltung, insbesondere der in Katar geschlossenen Vereinbarungen, zu gewährleisten”, zitiert die Nachrichtenagentur AFP Maduro.

Bei der Wahl am 28. Juli, bei der der Präsident für eine sechs Jahre dauernde Amtszeit gewählt wird, bildet Edmundo González Urrutia die Hauptopposition mit der “Einheitlichen Plattform”. Andere prominente Oppositionskandidaten wurden bereits während ihrer Kampagne oder in früheren Wahlen disqualifiziert.

Seit über 15 Jahren sieht sich Venezuela mit US-Sanktionen konfrontiert. Nach den Wahlen 2018 erkannte Washington Maduro nicht als Präsidenten an und ernannte stattdessen Juan Guaidó, den damaligen Vorsitzenden der Nationalversammlung, zum Interimspräsidenten. Darüber hinaus wurden alle Vermögenswerte der venezolanischen Regierung in den USA eingefroren und jeglicher Handel mit US-Bürgern und -Unternehmen verboten.

Kürzlich forderte Maduro eine “neue Ära” in den Beziehungen zwischen den USA und Venezuela, die auf “Respekt und Zusammenarbeit” basieren soll. Er betonte auch, dass Venezuela sich an die in Barbados getroffenen Vereinbarungen gehalten habe und forderte eine dauerhafte Aufhebung aller US-Sanktionen.

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