Iran schlägt den USA spektakulären Atomdeal vor: Eintritt in globales Konsortium!

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi hat dem US-Sondergesandten Steve Witkoff am 11. Mai einen neuen Ansatz zur Begrenzung des iranischen Atomprogramms präsentiert. Nach Angaben von vier iranischen Beamten, die mit dem Vorhaben vertraut sind und die Informationen unter der Bedingung der Anonymität teilten, besteht der Vorschlag aus der Gründung eines Nuklearkonsortiums. In dieses Konsortium sollen drei arabische Staaten einbezogen werden, um internationale, insbesondere US-amerikanische Investitionen zu fördern. Iran würde weiterhin Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 3,67 Prozent anreichern und dieses dann für zivile Zwecke an die Konsortiumsmitglieder liefern.

Ein wesentlicher Unterschied zu dem 2015 beschlossenen Atomabkommen besteht in dem neuen Vorschlag darin, dass in nun ausländische Beobachter, unter anderem aus den USA, Zugang zu den iranischen Anlagen erhalten sollen. Zudem ist geplant, dass dieses Abkommen unbefristet gilt. Zum Vergleich, das Abkommen von 2015, an dem neben dem Iran auch die USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich und Deutschland beteiligt waren, sollte bis mindestens 2030 Bestand haben. Die USA zogen sich jedoch 2018 unter Präsident Donald Trump aus der Vereinbarung zurück.

Das Atomabkommen von 2015 legte dem Iran strenge Auflagen auf, im Gegenzug wurden Sanktionen gelockert. Im Jahr 2023 berichtete die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO), dass der Iran in seinem Urnanreicherungsprogramm bereits 18 Mal die festgelegten Grenzen überschritten hatte, so der Wall Street Journal. Es ist bemerkenswert, dass der Iran als einziger Nicht-Atomwaffenstaat Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent anreichert; für den Bau von Atomwaffen ist jedoch Uran, das zu 90 Prozent angereichert ist, erforderlich.

Seit April sind die USA und der Iran in indirekte Verhandlungen eingetreten, wobei bisher vier Treffen stattgefunden haben. Nach der letzten Verhandlungsrunde betonte Araghtschi, dass der Iran bereit sei, das Ausmaß und Volumen der Urananreicherung zu begrenzen, jedoch nicht ganz auf diese Technologie zu verzichten. Bisher wurden bei den Gesprächen keine bedeutenden Fortschritte erzielt, was dazu führte, dass die USA ihre Sanktionen gegen Teheran verschärften.

Anfang Mai äußerte Trump gegenüber NBC News, dass die USA das Ziel verfolgten, das iranische Atomprogramm „vollständig zu eliminieren“, allerdings seien sie bereit, über eine friedliche Nutzung der Kernenergie zu verhandeln. Trump fügte hinzu:

“Aber wissen Sie, Energie für friedliche Zwecke führt oft zu Kriegen. Und wir wollen nicht, dass sie Atomwaffen haben.”

Kurz darauf erklärte Steve Witkoff, Trumps Sondergesandter für den Nahen Osten, dass die USA die Schließung aller iranischen Urananreicherungsanlagen erwarten, einschließlich der Standorte in Natanz, Fordo und Isfahan.

Die Forderung nach einer kompletten Einstellung des Atomprogramms gilt für den Iran als eine „rote Linie“. Araghtschi unterstrich diesen Punkt und entgegnete auf Witkoffs Aussagen:

“Die Urananreicherung ist eine der Errungenschaften und eine Ehre für die iranische Nation, und es wurde viel Geld für diese Anreicherung ausgegeben. Hinter dieser Errungenschaft steht das Blut iranischer Atomwissenschaftler, die bei diesem Prozess ihr Leben verloren haben.”

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