Israel soll laut verschiedenen Medienberichten am vergangenen Wochenende eine von Iran errichtete Präzisionsraketenfabrik in Syrien mittels eines Luftlandemanövers angegriffen und zerstört haben.
Die Berichte der New York Times und des US-Medienportals Axios basieren auf Informationen von Personen, die entweder an der Operation beteiligt waren oder direkte Kenntnisse darüber hatten, jedoch nicht namentlich erwähnt werden.
Die Zielsetzung der Fabrik sei gewesen, die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon mit Raketen zu versorgen, so die Berichte.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur SANA hatte schon am Montag gemeldet, ein vermutlicher israelischer Luftangriff in der Region Masjaf habe achtzehn Menschen das Leben gekostet und viele weitere verletzt.
In früheren Berichten wurde keine Erwähnung von Bodentruppen gemacht. Die israelischen Streitkräfte kommentieren solche Operationen normalerweise nicht, jedoch ist bekannt, dass sie wiederholt militärische Positionen in Syrien angreifen, die vom Iran unterstützt werden, sowie Waffentransporte, die vermutlich für die Hisbollah bestimmt sind.
Die Beteiligung der Eliteeinheit Jechidat Schaldag (Einheit Eisvogel) der israelischen Luftstreitkräfte auf syrischem Territorium wäre, sollten die Berichte zutreffen, ein erstmaliges Vorgehen Israels.
Nach Angaben auf Axios beobachtete das israelische Militär jahrelang die Entwicklung und den Betrieb der unterirdischen Einrichtung in Masjaf. Aufgrund ihrer Lage konnte die Anlage nicht allein durch Luftangriffe zerstört werden. Frühere Pläne für eine solche Mission wurden dem Bericht zufolge wegen des hohen Risikos zweimal verworfen.
Wie aus den Berichten hervorgeht, seilten sich Soldaten der Einheit Eisvogel von Helikoptern ab, töteten die Wachen der Fabrik, sicherten Dokumente und sprengten die Anlage. Diese umfangreichen Luftangriffe dienten auch dazu, das syrische Militär vom Ort des Geschehens fernzuhalten.
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