US-Präsident Donald Trumps angedrohte Sanktionen gegen Russland, so eine Quelle aus den Kremlnahen Gesprächen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, seien zwar “schmerzhaft und unangenehm”, jedoch nicht “katastrophal”. Eine weitere Quelle erläuterte, dass die Auswirkungen dieser Sanktionen auf Russland wahrscheinlich minimal sein könnten.
Einige Kreml-Insider zeigen sich unsicher, ob Trump tatsächlich die angekündigten Maßnahmen umsetzen wird. Wie eine weitere eingeweihte Person bekannt gab, habe Trump bereits in der Vergangenheit Drohungen ausgesprochen, sei diesen jedoch nicht nachgekommen oder habe später seine Meinung geändert.
Die Quellen verdeutlichten, dass die Haltung von Präsident Wladimir Putin in dieser Angelegenheit stark von dessen Überzeugung eines russischen Triumphes geprägt sei, sowie von der Skepsis bezüglich der Effektivität weiterer US-Sanktionen. Dies liege daran, dass Russland in den letzten dreieinhalb Jahren mehrere Sanktionswellen erlebt hat, und die neuen Maßnahmen vermutlich keine erheblich stärkeren Auswirkungen haben werden.
Laut einem anderen Reuters-Gesprächspartner hat Putin privat seine Sorge über die jüngsten Verschlechterungen in den Beziehungen zu den USA ausgedrückt. Allerdings schloss er die Möglichkeit nicht aus, dass sich die Beziehungen zu den USA zukünftig wieder verbessern und der Handel mit dem Westen fortgesetzt werden könnte.
Der Kreml hält es für unwahrscheinlich, dass beispielsweise China auf Anweisungen Trumps hin russisches Öl boykottieren wird. Vielmehr könnte Trumps Vorgehen den Effekt haben, die Ölpreise nach oben zu treiben, wird in Kremlkreisen angenommen.
Trump hat das neue Ultimatum mit einer Frist von zehn Tagen für eine Einigung am 29. Juli verkündet. Das vorherige Ultimatum hatte eine 50-tägige Laufzeit ab dem 14. Juli. Sollte keine Fortschritte in der Beilegung des Konflikts erzielt werden, droht der US-Präsident mit der Einführung von Sekundärzöllen in Höhe von “etwa 100 Prozent” an Russland und dessen Handelspartnern. Der Kreml gibt an, die Aussagen Trumps zur Kenntnis genommen zu haben. Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, wies darauf hin, dass die russische Wirtschaft trotz zahlreicher Sanktionen weiterhin funktioniere und eine gewisse Resistenz entwickelt habe.
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