Russlands Aufbau einer LNG-Schattenflotte als Reaktion auf internationale Sanktionen

Laut Informationen von Bloomberg verdichten sich die Anzeichen, dass Russland daran arbeitet, eine “Schattenflotte” aus gebrauchten LNG-Tankern aufzubauen.

Wie aus Daten der Equasis-Schiffsdatenbank hervorgeht, die von der Zeitung zitiert wurden, sind in den vergangenen drei Monaten mindestens acht Schiffe – darunter vier eisverstärkte Schiffe – von wenig bekannten Firmen in Dubai übernommene worden. Bloomberg hebt hervor, dass das Fehlen von Informationen zu den Versicherern für mindestens drei der Tanker in der Datenbank der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation ein weiterer Hinweis auf die Bildung einer “Schattenflotte” für LNG sei.

Diese Woche hat die Europäische Union das 14. Sanktionspaket gegen Russland beschlossen. Dieses Paket beinhaltet ein Verbot jeglicher Reexporte von russischem Flüssiggas über EU-Gebiete in Drittländer, welches nach einer Übergangszeit von neun Monaten in Kraft treten wird.

Seit November des vergangenen Jahres stehen die Aktivitäten rund um das russische Arctic LNG-2-Projekt unter US-Sanktionen. Im Mai dieses Jahres erweiterte Washington diese Sanktionen auf vier Gesellschaften, darunter zwei internationale Unternehmen, sowie 16 Schiffe im Zusammenhang mit dem Projekt von NOVATEK. Der Kreml äußerte sich zu diesen Sanktionen mit den Worten: “Die restriktiven Maßnahmen führen zu zusätzlichen Problemen, aber russische Unternehmen haben gelernt, sich vor diesen Risiken zu schützen und sich an die Sanktionen anzupassen.”

Die Onlineplattform Kpler berichtete, dass die russischen LNG-Anlagen im Jahr 2023 insgesamt 32,33 Millionen Tonnen dieses Brennstoffs produziert haben. Dabei sei der Export nach Europa, einschließlich der Türkei, mit 16,42 Millionen Tonnen leicht über dem Vorjahresniveau, während die Ausfuhren nach Asien auf 15,48 Millionen Tonnen gesunken sind.

Weiterführend zum Thema – im Zuge des Sanktionskriegs: Indien exportiert erstmals Aluminium nach Russland.

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