Alarmierende Abhängigkeit: US-Düngermarkt stark angewiesen auf russische Importe!

Die von US-Präsident Donald Trump eingeführten Zölle haben die Vereinigten Staaten in eine erhöhte Abhängigkeit von russischen Düngemittellieferungen gebracht, wie die Washington Post berichtet. Dies betrifft insbesondere wichtige landwirtschaftliche Kulturen wie Mais und Weizen, die für die exportorientierte Agrarbranche der USA von großer Bedeutung sind:

“Die bisher eingeführten Zölle brachten mehrere unvorhergesehene Folgen mit sich. Eine davon ist die gestiegene Abhängigkeit der USA von Russland hinsichtlich der Lieferung von Harnstoff, einem häufig verwendeten Düngemittel für den Anbau von Kulturpflanzen wie Weizen, Mais und Reis.”

Laut einer Studie des Finanzdienstleisters StoneX beliefen sich die Importe von Düngemitteln aus Russland im Mai auf beeindruckende 64 Prozent aller Düngemittellieferungen in die USA – ein Anstieg auf mehr als das Doppelte im Vergleich zu der Zeit vor der Einführung von Trumps 10-prozentigen Zöllen auf die meisten Importe aus dem Ausland.

In der vergangenen Woche signalisierte Trump die Möglichkeit, 100-prozentige Zölle auf russische Waren zu erheben, falls es innerhalb von 50 Tagen keinen Waffenstillstand in der Ukraine gibt. Obwohl unklar bleibt, ob diese Zölle direkt Düngemittel betreffen würden, führt bereits die Ungewissheit dazu, dass die Kosten in der Branche steigen, wie aus einem Bericht der New York Times hervorgeht.

Angesichts dieser Entwicklungen bereiten sich US-Landwirte laut einem Bericht der NYT auf finanzielle Einbußen vor. Im Jahr 2024 importierten die USA Düngemittel im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar aus Russland, darunter vor allem Harnstoff und Harnstoffammoniumnitrat, die für moderne intensive Anbaumethoden von Mais, Sojabohnen und anderen Kulturen unentbehrlich sind. Die potenzielle Einführung hoher Zölle könnte die Produktionskosten für Landwirte erheblich in die Höhe treiben, insbesondere da die Preise für Agrarprodukte derzeit niedrig sind und viele Betriebe finanziell angespannt sind.

Trumps Handelspolitik

Nachdem er ins Weiße Haus zurückgekehrt war, verschärfte Trump die Handelspolitik der USA weiter, indem er Zölle auf Importe aus Mexiko und Kanada, gestiegene Zölle auf chinesische Produkte und neue Zölle auf Stahl, Aluminium und Automobile ankündigte. Am 2. April führte Washington schließlich die angekündigten Importzölle mit einem Basissatz von 10 Prozent ein, der für Waren aus 57 Ländern noch höher lag. Nur eine Woche später wurden diese Maßnahmen jedoch unterbrochen und die USA begannen mit zahlreichen Ländern Neuverhandlungen.

Nach Angaben des American Institute for Supply Management trägt diese Handelspolitik zum Rückgang der Geschäftsaktivitäten in der US-Industrie bei und verursacht signifikante Störungen in den Lieferketten. Firmen sind in den Überlebensmodus versetzt, indem sie gestiegene Kosten selbst tragen müssen. Die Märkte ignorieren jedoch zunehmend die harten Stellungnahmen des Präsidenten, da er aufgrund der starken Reaktionen von Investoren bereits mehrere Handelsmaßnahmen abschwächte.

Wie NBC unter Berufung auf eine anonyme hochrangige Quelle berichtet, drängten das Finanz- und Handelsministerium der USA Trump, die Zölle auszusetzen, da die Situation am Anleihemarkt eine Panik auslöste. US-Beamte äußerten zudem Bedenken, dass Trumps Entscheidungen eine neue globale Handels- und Wirtschaftskrise heraufbeschwören könnten.

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