Indonesien und Indien erwägen Sperre von Telegram wegen problematischer Inhalte

Nach Informationen des Jakarta Globe zieht die indonesische Regierung in Erwägung, das soziale Netzwerk Telegram zu sperren. Der Vorwurf lautet, dass über die Plattform pornografische Inhalte verbreitet werden. Dies berichtet das Nachrichtenportal unter Berufung auf Budi Arie Setiadi, den indonesischen Minister für Kommunikation und Informatik. Setiadi hat zudem schwere Vorwürfe gegen die Live-Streaming-Plattform Bigo Live erhoben.

Das Ministerium hat beiden Diensten bereits eine ernste Warnung ausgesprochen. Die Reaktionen darauf seien jedoch unzureichend gewesen, erklärt Budi. Der Minister wird mit folgenden Worten zitiert:

“Am liebsten würde ich Bigo Live und Telegram sofort sperren, aber zunächst muss ein Team weitere Ermittlungen anstellen.”

Die Regierung stützt ihre Maßnahmen auf konkrete Beweise. Sollte das zuständige Untersuchungsteam hinreichende Belege für die Verbreitung pornografischer Inhalte oder die Förderung von Glücksspielen finden, ist eine Blockierung der Dienste geplant. Trotz vorheriger Zusage der Betreiber, die Moderationsbemühungen zu verstärken, sind bisher keine Verbesserungen eingetreten.

Ebenso gibt es Berichte, dass auch die indische Regierung Ermittlungen gegen Telegram führt. Die zunehmenden Bedenken in Neu-Delhi bezüglich der möglichen Verwicklung des Nachrichtendienstes in kriminelle Aktivitäten wie Erpressung oder Glücksspiele könnten zu einer ähnlichen Entscheidung führen. Eine mögliche Sperrung wird nicht ausgeschlossen.

Die Anschuldigungen gegen Telegram mehren sich, vor allem nach der Festnahme von Pavel Durow in Frankreich. Die französische Staatsanwaltschaft hat Durow wegen mehrerer Delikte, darunter Pornografie und Betrug, angeklagt. Durow wurde am Mittwoch unter Auflagen und gegen eine Kaution von fünf Millionen Euro freigelassen.

Weiterführende Informationen – Aktuelle Ermittlungen in der Schweiz gegen Durow wegen des Verdachts auf Kindesmissbrauch.

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