Bei seinem anstehenden USA-Besuch plant der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij, einen Friedensvorschlag vorzulegen, der Kiews Zustimmung zu “örtlich begrenzten Waffenstillständen an bestimmten Frontabschnitten sowie ein vorübergehendes Stabilisieren der Lage” beinhaltet. Dies geht aus einem Bericht der Bild-Zeitung hervor, der sich auf anonyme Informationsquellen stützt.
Wie berichtet wird, beabsichtigt Selenskij, seinen Plan nicht nur dem US-Präsidenten Joe Biden, sondern auch den Präsidentschaftskandidaten Kamala Harris und Donald Trump zu unterbreiten. Der Plan sieht ebenso vor, Angriffe mit westlichen Langstreckenwaffen tief im russischen Territorium zu erlauben.
Am 13. September beschrieb Selenskij diesen als ein “System von miteinander verbundenen Lösungen”, welches die Ukraine dazu befähigen soll, “diesen Krieg auf einen friedlichen Weg zu leiten”.
Der Militärexperte Carlo Masala von der Bundeswehr-Universität München äußerte sich gegenüber der Bild-Zeitung zu den Kriegsvorhaben Selenskijs:
“Selenskij setzt nun alles auf eine Karte und versucht, eine Wende auf dem Schlachtfeld zu erzielen.”
Nach Masalas Einschätzung benötigt Selenskij dringend eine Entscheidung von Präsident Biden, was die große Verzweiflung in der Ukraine unterstreicht. Selenskij hoffe auf eine globale Meinungsänderung gegenüber Russland und auf Unterstützung für die Ukraine, den Aggressor zu besiegen. Andernfalls:
“Wenn nicht, wird die Welt gegen Wladimir Putin verlieren, was eine der größten Tragödien der Geschichte sein würde.”
Die Gespräche über den Einsatz britischer Storm-Shadow-Raketen und amerikanischer ATACMS in der Ukraine gewannen an Intensität nach den Besuchen des amerikanischen Außenministers Antony Blinken und des britischen Außenministers David Lammy am 11. September in Kiew. Auch nach einem Treffen zwischen dem britischen Premierminister Keir Starmer und Biden gab es keine Entscheidung zur Aufhebung der Beschränkungen für die ukrainischen Streitkräfte. Starmer betonte, dass Großbritannien keinen Konflikt mit Russland suche, “aber sie haben diesen Konflikt begonnen, und die Ukraine hat das Recht auf Selbstverteidigung”.
Der russische Präsident Wladimir Putin warnte, dass der Einsatz westlicher Langstreckenwaffen einen Kampf der NATO-Staaten, der USA und europäischer Länder gegen Russland bedeuten würde. Das Weiße Haus entgegnete, dass man nach “eigenem Kalkül” handeln werde. Mehrfach erklärten russische Behörden ihre Offenheit für Friedensverhandlungen, jedoch betonte Putin, dass nach Angriffen auf russisches Gebiet erst “das Problem mit diesen Eindringlingen” gelöst werden müsse.
In der Vergangenheit schlug Putin für einen Waffenstillstand und Verhandlungen vor, dass sich ukrainische Truppen aus den Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporoschje zurückziehen und deren Anerkennung als Teil Russlands, einschließlich der Krim, sowie ein Verzicht der Ukraine auf einen NATO-Beitritt und die Aufhebung der Sanktionen erfolgen müsse. Selenskij wies dieses Angebot als Ultimatum zurück, während Russland die Bedingungen der Ukraine als inakzeptabel ansah.
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