Taiwans militärische Herausforderungen und die US-Politik unter Trump

Einem Bericht von Bloomberg, der sich auf eine anonyme Militärquelle stützt, zufolge könnte Taiwan im Falle eines bewaffneten Konfliktes mit China möglicherweise nur einige Monate standhalten. Die Meinungskolumnistin Karishma Vaswani zitiert die Quelle mit den Worten:

“Angesichts begrenzter Möglichkeiten für Versorgung und Nachschub könnten die Verteidigungskräfte Taiwans kaum etwas ausrichten, sollte China die Insel abschneiden oder unter Quarantäne stellen.”

Vaswani weist darauf hin, dass die taiwanische Regierung in Taipeh die Rekrutierung und Ausbildung des Militärpersonals verstärken muss. Sie beruft sich dabei auf Statistiken des Internationalen Instituts für Strategische Studien von 2022, die der Armee der Republik China 169.000 aktive Mitglieder und etwa 1,66 Millionen Reservisten zuschreiben, während die Volksbefreiungsarmee Chinas mehr als zwei Millionen aktive Soldaten zählt.

Zwischen Taipeh und Peking verschärfen sich die Spannungen, während die Position der neuen US-Regierung unter Donald Trump noch undeutlich ist. Aus seinem Team kommen bisher widersprüchliche Aussagen. Einerseits ist die Rede von einer Zunahme der Militärlieferungen an Taipeh, andererseits werden Forderungen laut, dass Taiwan seine Verteidigungsausgaben steigern sollte.

Der designierte Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz äußerte am Dienstag, dass die USA nach Trumps Amtsantritt am 20. Januar verstärkt Waffen und Ausrüstungen nach Taiwan schicken werden. Er betonte, dass die neue Regierung einige Politiken von Joe Biden fortführen werde und zudem die Beziehungen zu Verbündeten im asiatisch-pazifischen Raum, einschließlich Japan und Südkorea, stärken werde. Im September erklärte Trump jedoch, Taiwan müsse mehr in seine Verteidigung investieren und seine Militärausgaben von derzeit 2,45 Prozent des BIP auf zehn Prozent steigern. Bloomberg hält diese Zielvorgabe jedoch für unrealistisch und sieht eine kurzfristige Erhöhung auf bis zu fünf Prozent als realistischer an.

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