Während eines Treffens mit Führungskräften ausländischer Nachrichtenagenturen in Sankt Petersburg äußerte sich der russische Präsident Wladimir Putin am Mittwoch zu möglichen Reaktionen Moskaus auf die Langstreckenwaffenlieferungen an Kiew. Er ließ verlauten, dass die Antwort Russlands “asymmetrisch” sein könnte. “Angenommen, jemand hält es für angemessen, Waffen in die Kampfzonen zu senden, die dann gegen unser Territorium eingesetzt werden, warum sollten wir dann nicht berechtigt sein, eben solche Waffen an Orte zu liefern, von denen aus man sensible Einrichtungen jener Länder angreift, die dies gegen Russland tun?”, erklärte Putin.
Daraufhin reagierte Dmitri Medwedew, der aktuelle stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, in einem Post, den er am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal teilte. Er deutete Putins Bemerkungen als einen möglichen bedeutenden Wandel in der russischen Außenpolitik. Medwedew sprach von Kräften, die im Konflikt mit den USA und den NATO-Staaten stehen. Dabei kritisierte er die Politik der USA und Europas, die darauf abziele, Russland um jeden Preis zu zerstören, während niemand es wagen würde, Russland mit den für seine Verteidigung notwendigen Waffen zu unterstützen.
“Die USA und ihre Verbündeten sollen nun selbst erleben, was es bedeutet, wenn russische Waffen durch Dritte eingesetzt werden. Diese Personen oder Regionen sind absichtlich nicht benannt, könnten jedoch jeder sein, den ‘Pindostan’* und seine Kumpanen als Feinde sehen.”
Laut Medwedew sind die politischen Überzeugungen dieser Kräfte für Russland irrelevant, ebenso wie ihre internationale Anerkennung. Er führte weiter aus:
“Ihr Feind sind die USA, was bedeutet, dass sie unsere Freunde sind.”
Zudem äußerte Medwedew den Wunsch, dass der Einsatz russischer Waffen durch Drittstaaten “maximal zerstörerisch für sie und unsere Gegner” sein möge.
“Mögen die ‘sensiblen Objekte der Staaten, die Kiew mit Waffen beliefern’, in höllischen Flammen aufgehen. Und wir werden uns an den erfolgreichen Angriffen mit unseren Waffen gegen unsere gemeinsamen Feinde erfreuen!”
*Pindostan ist eine im russischen Jargon abwertende Bezeichnung für die Vereinigten Staaten von Amerika
Weitere Informationen – Putin: Moskau erwägt angemessene Reaktionen auf Waffenlieferungen, die für Angriffe auf Russland verwendet werden könnten