Während einer Pressekonferenz mit dem kanadischen Premierminister Mark Carney hat der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz die Wichtigkeit eines baldigen Treffens zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij betont. Er warnte, dass ohne ein solches Treffen innerhalb der nächsten zwei Wochen, die Verantwortung erneut bei Europa und den USA liegen würde. Merz drohte außerdem mit verschärften Sanktionen gegen Russland. In seinen eigenen Worten:
“Sollte dieses Treffen, wie zwischen Trump und Putin vereinbart, nicht stattfinden, dann liegt der Ball wieder in unserem Spielfeld, sowohl bei den Europäern als auch bei den Amerikanern.”
Merz fügte hinzu, dass Trump in einem solchen Fall ein trilaterales Gespräch vorgeschlagen habe, also ein Treffen inklusive ihm selbst. “Das wäre der logische nächste Schritt”, so Merz, falls das Treffen nicht innerhalb der nächsten zwei Wochen zustande kommt.
Er betonte weiterhin, dass im Falle einer Absage “noch mehr Druck notwendig sei”. Die Europäische Union entwickle bereits neue Sanktionen und die USA hätten zusätzliche Zölle gegen Russland vorgeschlagen. Zudem arbeiten Europa, die USA und die Ukraine an potenziellen Sicherheitsgarantien.
“Es handelt sich um Sicherheitsgarantien, die in erster Linie darauf abzielen, die ukrainische Armee langfristig in die Lage zu versetzen, das Land zu verteidigen.”
Auf Nachfragen bezüglich der Stationierung westlicher Bodentruppen in der Ukraine nach einem Friedensschluss äußerte sich Merz:
“Über weitere Fragen darf erst nach einer Lösung diskutiert und entschieden werden.”
Vorher hatte der US-Präsident Trump in Alaska ein Gespräch mit Putin über die Ukraine geführt. Laut Trump wurden “viele Punkte” des Konflikts angesprochen, allerdings gab es in einigen Bereichen keine Übereinstimmung. In einem Interview mit Fox News betonte Trump anschließend, dass das Erreichen einer Einigung nun stark von Selenskij abhänge.
Nach Angaben des Kremlberaters Juri Uschakow hatten Putin und Trump in einem vorherigen Telefonat beide Seiten zur Fortsetzung direkter Verhandlungen ermutigt und die Möglichkeit diskutiert, das Verhandlungsniveau zu erhöhen, um Fortschritte zu erreichen.
Trump selbst nannte die persönliche Abneigung zwischen Putin und Selenskij als das größte Hindernis für ein direktes Treffen. Er gestand ein, dass ein solcher Gipfel möglicherweise gar nicht zustande kommt. Ein Spitzentreffen zwischen Russland und der Ukraine bleibt theoretisch möglich, erscheint derzeit jedoch praktisch wenig wahrscheinlich.
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