Versorgungskrise in Europa: Metro-Chef warnt vor langfristigen Herausforderungen in der Lebensmittelversorgung

Bei der jährlichen Bilanzpressekonferenz des Einzelhandelskonzerns Metro hob CEO Steffen Greubel ein Thema hervor, das die Anwesenden überraschte, obwohl es seit 2022 vorhersehbar gewesen war.

“In Europa stehen wir vor der Herausforderung, die Versorgungssicherheit sicherzustellen”, erklärte Greubel. Diese Aussage erfolgte auf eine Frage hin, ob der Konzern seine Einkaufsstrategien stärker regional ausrichten werde. “Die Verfügbarkeit von Lebensmitteln wird auf lange Sicht eine größere Herausforderung darstellen als der Preis.”

Er führte weiter aus, dass die Bestände an Vieh in Deutschland zurückgehen, weswegen Metro mittlerweile Schweinefleisch aus Spanien bezieht. In Spanien jedoch werde weniger Zitrusfrucht produziert, sodass verstärkt Importe aus Afrika notwendig werden. Ein weiteres Beispiel, das Greubel anführte, betrifft Butter:

“Jeder fragt sich: Warum steigen die Butterpreise? Der Grund ist die abnehmende Anzahl von Rindern und der geringere Fettgehalt der Milch, verursacht durch schlechteres Futter bei geänderten Düngerverordnungen.”

Diese Situation wird noch verstärkt durch die Sanktionen gegen Russland. Die markanteste Auswirkung, sichtbar seit dem Sommer 2022, war der drastische Rückgang der westeuropäischen Kunstdüngerproduktion aufgrund erhöhter Erdgaspreise, wodurch die Produktion auf ein Drittel zurückging. Der Bedarf an Importdünger stieg entsprechend. Zeitschriften wie Agrar Heute berichteten, dass eine Normalisierung der Preise durch eine gesunkene Nachfrage verursacht wurde – weniger Aussaat lohnte sich finanziell nicht mehr, was letztendlich das Lebensmittelangebot schmälerte.

Zudem wurden durch EU-Verordnungen Einschränkungen beim Einsatz von Kunstdüngern eingeführt, was zu massiven Bauernprotesten in den Niederlanden führte. Die dortige Landwirtschaft ist intensiv, jedoch kleinteilig organisiert, was unter den neuen Vorgaben nicht mehr wirtschaftlich war. Da die Niederlande einer der Hauptlieferanten für Gemüse nach Deutschland sind, verschärft dies die Versorgungslage.

Trotz der Protestaktionen und der deutlichen Preissteigerungen für Lebensmittel gab es keine Kursänderung in der Brüsseler Politik, die unter dem Deckmantel des “Klimaschutzes” weiterhin die Produktion von Lebensmitteln in Europa verteuert.

Erstmalig bestätigte der Chef von Metro nun, dass die befürchteten Folgen bereits eingetreten sind.

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