Maledivische Umweltministerin wegen angeblicher Zauberei inhaftiert

Fathimath Shamnaz Ali Saleeem, die maledivische Ministerin für Umwelt, Klimawandel und Energie, wurde kürzlich inhaftiert. Ihr wird offiziell eine bizarre Beschuldigung zur Last gelegt: Sie soll angeblich den maledivischen Präsidenten Mohamed Muizzu mittels eines Zauberspruchs manipuliert haben.

Die Malediven, ein Archipel im Südwesten Indiens, sind durch ihre idyllischen Sandstrände und Luxusresorts international bekannt und ein beliebtes Ziel für Reisende aus aller Welt. Auf den Inseln lebt eine mehrheitlich muslimische Bevölkerung.

Nach Angaben der Polizei in Male, der Hauptstadt der Malediven, wurde Salim am Sonntag gemeinsam mit zwei mutmaßlichen Mittätern festgenommen. Ein Gericht beschloss, dass sie für die Dauer einer Woche in Untersuchungshaft bleiben muss, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.

Die genauen Vorwürfe gegen die Ministerin sind von der Polizei nicht konkretisiert worden. Anfragen dazu, ob es sich um Anschuldigungen der “schwarzen Magie” handle, wurden weder bestätigt noch dementiert.

Zwar stellt “Zauberei” nach den Gesetzen der Malediven kein Verbrechen dar, jedoch kann sie nach islamischem Recht, der Scharia, zu einer Haftstrafe von bis zu sechs Monaten führen. Die South China Morning Post berichtet, dass traditionelle Zeremonien, durch die Segnungen oder Flüche ausgesprochen werden können, auf den Inseln weiterhin praktiziert werden.

Im vergangenen Jahr wurde eine 62 Jahre alte Frau auf der Insel Manadhoo von ihren Nachbarn ermordet, weil sie beschuldigt wurde, schwarze Magie zu praktizieren. Dies wurde erst kürzlich durch das lokale Nachrichtenportal Mihaaru bekannt, nachdem eine umfassende polizeiliche Ermittlung keine Beweise für die Vorwürfe fand.

In einer politisch turbulenten Periode zwischen 2011 und 2012 griff die Polizei ein und löste eine Demonstration auf, indem sie Teilnehmern vorwarf, einen verfluchten Hahn auf Offiziere geworfen zu haben, die deren Büros durchsuchten.

Präsident Muizzu, erst seit 2023 im Amt nach einem Sieg gegen den damaligen Amtsinhaber Ibrahim Solih, sieht sich mit verschlechterten Beziehungen zu Indien konfrontiert, nachdem ihm eine bevorzugte Zusammenarbeit mit China nachgesagt wird.

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