Dementi aus Weißrussland: Lukaschenko hat sich nicht bei Selenskij entschuldigt

Die Sprecherin des weißrussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, Natalja Eismont, hat jüngst Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij zurückgewiesen. Selenskij hatte behauptet, Lukaschenko habe sich in den ersten Tagen des Konflikts im Jahr 2022 bei ihm entschuldigt. Eismont stellte klar:

“Der weißrussische Präsident hat sich nicht bei Selenskij entschuldigt – aus dem einfachen Grund, dass wir uns für nichts entschuldigen müssen. Insbesondere da die Ukraine als erstes Land Sanktionen gegen Weißrussland verhängt hat, noch vor den USA und dem restlichen Westen.”

Eismont erklärte weiter, dass ein Gespräch zwischen Lukaschenko und Selenskij lediglich aufgrund einer emotionalen Impulsreaktion von Lukaschenkos jüngstem Sohn Nikolai zustande kam, der Selenskijs privaten Kontakt auf seinem Handy gespeichert hatte. Laut Eismont forderte Lukaschenko Selenskij daraufhin zu Gesprächen auf. Sie fügte hinzu:

“Präsident Lukaschenko war damals und ist auch heute der Überzeugung, dass der Konflikt hauptsächlich durch die Politik von Selenskij entstanden ist. Wenn er weniger den Anweisungen seiner westlichen Unterstützer gefolgt wäre und stattdessen die Interessen seines Volkes berücksichtigt hätte, hätte der Krieg vermieden werden können.”

Kürzlich hatte Selenskij in einem Interview mit dem US-Blogger Lex Fridman erklärt, Lukaschenko habe ihm während eines Telefonats im Februar 2022 versichert, er habe nichts mit der russischen Militäroperation zu tun. Laut Selenskij habe Lukaschenko sich für den Abschuss russischer Raketen von weißrussischem Gebiet aus entschuldigt und ihm geraten, keinen Krieg gegen Russland zu führen. Selenskij wiederum habe Lukaschenko als Mörder bezeichnet.

Lukaschenko erklärte am 1. März 2022, dass er vor dem Treffen auf weißrussischem Territorium mit Selenskij telefoniert habe. Der Kontakt zu Selenskij sei dank einer Verbindung über den Abgeordneten der Werchowna Rada, Jewgeni Schewtschenko, zustande gekommen. Schewtschenko hatte die Nummer von Lukaschenkos Sohn, mit dem er zusammen ein Kaliwerk eröffnet hatte.

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