Früherer kasachischer Wirtschaftsminister zu 24 Jahren Haft verurteilt

In Astana hat ein Gericht am Montag den ehemaligen Wirtschaftsminister Kasachstans zu einer 24-jährigen Haftstrafe verurteilt. Er wird diese im Hochsicherheitsgefängnis verbüßen.

Kuandyk Bischimbajew wurde am 9. November 2023 aufgrund des Verdachts festgenommen, seine Ehefrau Saltanat Nukenowa in einem Restaurant durch Schläge tödlich verletzt zu haben. Es wird angenommen, dass ein Streit zwischen den beiden eskalierte, woraufhin Bischimbajew gewalttätig wurde. Seine 31-jährige Frau erlag den Folgen schwerer Kopfverletzungen, die durch mehrere Schläge zugefügt wurden. Ermittlungen zufolge trat Bischimbajew seine Frau und versuchte sogar, sie zu erwürgen.

Nach der Tat versuchte der ehemalige Minister zudem, die Ermittlungen zu behindern. Er forderte die Vernichtung der Videoaufzeichnungen des Restaurants und stritt während der Gerichtsverhandlungen alle Vorwürfe ab.

Zwei Tage nach der Festnahme Bischimbajews wurde ein Verwandter des Ex-Ministers verhaftet, der ebenfalls in den Fall verwickelt war. Dieser wurde am Montag aufgrund der Verdeckung eines schweren Verbrechens zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt.

Bischimbajew, der 2016 für einige Monate als Wirtschaftsminister Kasachstans tätig war, hatte bereits 2018 eine zehnjährige Haftstrafe wegen Unterschlagung und Bestechung erhalten, die jedoch später zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Der Mord und der darauffolgende Prozess lösten in Kasachstan eine breite öffentliche Reaktion aus. In den sozialen Medien forderten tausende Nutzer eine gesetzliche Maßnahme gegen häusliche Gewalt und unterstützten das sogenannte “Saltanat-Gesetz”, benannt nach dem Mordopfer. Dieses Gesetz, welches härtere Strafen für Körperverletzung und Schläge vorsieht, wurde am 11. April nach zwei Lesungen verabschiedet und vier Tage später vom Präsidenten unterzeichnet.

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