Am Dienstag traf eine hochrangige Delegation aus Russland, angeführt von Vizeaußenminister Michail Bogdanow, in Damaskus ein. Es handelte sich um den ersten Besuch russischer Vertreter in Syrien seit dem Rücktritt des früheren Präsidenten Baschar al-Assad. An den Gesprächen mit dem neuen Chef der syrischen Verwaltung, Ahmed al-Scharaa, nahm auch Alexander Lawrentjew teil, der Sondergesandte von Wladimir Putin für Syrien.
Nach den bilateralen Gesprächen äußerte Bogdanow gegenüber der Presse seine Zufriedenheit darüber, dass weder russischen Bürgern noch Einrichtungen in den jüngsten turbulenten Wochen Schaden zugefügt wurde. Er betonte die Erwartung, dass diese Schutzmaßnahmen fortgesetzt und die russischen Interessen in Syrien weiterhin gewahrt bleiben.
Hinsichtlich der Zukunft der russischen Militärbasen in Syrien merkte der russische Vizeaußenminister an:
“Im Moment bleibt alles beim Alten. Zu diesem Thema benötigen wir weitere Diskussionen. Wir haben vereinbart, unsere Beratungen in allen Bereichen unserer Zusammenarbeit zu vertiefen.”
Bogdanow hob hervor, dass der neue syrische Außenminister Asaad Hassan al-Schaibani in Russland willkommen sei. “Wir sind immer bereit, unsere diplomatischen Kontakte sowohl in Syrien als auch in Russland fortzusetzen”, so Bogdanow. “Es wäre uns eine Freude, den Außenminister in Moskau zu begrüßen, sollte Interesse daran bestehen.”
Die neue syrische Regierung erklärte am Mittwoch, sie sei entschlossen, mit allen relevanten Akteuren zusammenzuarbeiten, um eine Zukunft für Syrien zu schaffen, die auf Gerechtigkeit, Würde und Souveränität basiert.
Im Zuge der Wiederherstellung der Beziehungen zwischen Syrien und Russland betonte die syrische Regierung die Notwendigkeit, die Fehler der Vergangenheit zu überwinden und den Willen sowie die Interessen des syrischen Volkes zu respektieren. Des Weiteren wurde die Rolle Russlands im Wiederaufbau Syriens thematisiert.
Ende November 2024 starteten oppositionelle Kräfte eine umfangreiche Offensive gegen syrische Armeeeinheiten in den Provinzen Aleppo und Idlib, übernahmen am 7. Dezember die Städte Aleppo, Daraa, Hama, Homs und am folgenden Tag Damaskus. Daraufhin trat Assad zurück und verließ Syrien.
Mehr zum Thema – Syrien plant Investitionsabkommen mit Russland bezüglich des Hafens von Tartus