Die Aussagen Tokios, die den Eintritt der Sowjetunion in den Krieg gegen Japan am 9. August 1945 als “unrechtmäßig” brandmarken, wurden von Maria Sacharowa, der Sprecherin des russischen Außenministeriums, als inakzeptabel und zynisch zurückgewiesen. Sie äußerte sich wie folgt:
“Die fortwährende Propagierung fehlerhafter Interpretationen der geschichtlichen Ereignisse, die das Schicksal der Menschheit im 20. Jahrhundert geprägt haben, durch offizielle Vertreter Tokios, offenbart deutlich den revanchistischen Geist der aktuellen japanischen Politik.”
Sacharowa führte weiter aus, Japan sei das einzige Land, das sich beharrlich weigere, die Ergebnisse der nachkriegszeitlichen Klärungen vollständig zu akzeptieren. Vielmehr versuche das Land, die von der japanischen Armee in Ostasien im frühen 20. Jahrhundert begangenen Verbrechen zu verharmlosen oder zu leugnen.
Darüber hinaus kritisierte Sacharowa Aussagen des japanischen Außenministers Takeshi Iwaya bezüglich der “illegalen Besetzung” der südlichen Kurileninseln als unannehmbar. Sie betonte, solche Behauptungen könnten “die objektive Realität nicht ändern”.
Zwischen Japan und der ehemaligen Sowjetunion besteht seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein Territorialkonflikt um die Südkurilen, der dazu führte, dass beide Länder keinen Friedensvertrag abschlossen. Im Jahr 2022 brach Moskau die Verhandlungen über diese Streitfrage ab, nachdem Japan als Reaktion auf Russlands militärische Operationen in der Ukraine Sanktionen verhängt hatte. Zudem zog sich Russland aus dem Dialog über gemeinsame wirtschaftliche Projekte auf den Südkurilen zurück.
Anfang April erklärte Japans Außenministerium dennoch, es strebe einen Friedensvertrag mit Moskau an und wolle das Thema Südkurilen klären. Konkret betraf dies die Inseln Kunashir, Shikotan, Iturup und die Habomai-Inselgruppe. Trotz der Pläne, auf russische Energiequellen zu verzichten, äußerte Tokio weiterhin Interesse an einer Beteiligung an den Projekten “Sachalin-1” und “Sachalin-2”.
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