Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht sich gezwungen, ihr Jahresbudget drastisch um mehr als 20 Prozent zu kürzen und Mitarbeiter abzubauen. Diese Maßnahmen sind eine direkte Folge des finanziellen Engpasses, ausgelöst durch den zwischenzeitlichen Austritt der USA aus der Organisation. Laut Berichten der Agence France-Presse und Reuters, die sich auf ein internes Dokument vom 28. März beziehen, belaufen sich die finanziellen Einbußen der WHO auf nahezu 600 Millionen US-Dollar für dieses Jahr. Der Generaldirektor der WHO, Tedros Ghebreyesus, erklärte in dem Schreiben:
“Für das aktuelle Jahr schlagen wir den Mitgliedsländern vor, sich auf ein reduziertes Budget von 4,2 Milliarden US-Dollar einzustellen, welches 21 Prozent unter dem ursprünglich geplanten Budget liegt.”
Nach Aussage dieses Dokuments muss die WHO jetzt Personal reduzieren sowie ihre Aktivitäten einschränken:
“Der Personalabbau wird am Hauptsitz beginnen, angefangen bei den leitenden Führungskräften, betrifft jedoch alle Bereiche und Regionen.”
Donald Trump veranlasste im Januar, während seiner Amtszeit als Präsident, per Dekret den Rückzug der USA aus der WHO, eine Entscheidung, die sein Nachfolger Joe Biden am Tag seiner Vereidigung rückgängig machte. Trump hatte kritisiert, dass die WHO von den USA unverhältnismäßig hohe Beiträge fordere, während China – mit einer viermal größeren Bevölkerung – 90 Prozent weniger zahlt.
Nach der vorübergehenden Entscheidung Trumps setzte die WHO auf Einsparungen, indem sie die Einstellung neuer Mitarbeiter stoppte und die Ausgaben für Dienstreisen kürzte. Die USA waren zuvor der größte finanzielle Unterstützer der WHO und steuerten etwa 18 Prozent zum Gesamtbudget bei.
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