Die US-Aktienmärkte und der Dollar verzeichneten erneut starke Verluste, nachdem Präsident Donald Trump seine Kritik am Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, weiter verschärfte. Trump nannte Powell einen “großen Loser”, weil dieser die Zinssätze nicht gesenkt hatte.
Die Sorge, dass der Präsident möglicherweise versuchen könnte, Powell aus seinem Amt zu entfernen, löste am Montag eine Verkaufswelle unter den Investoren aus. Der Dow Jones Industrial Average fiel um 2,48 Prozent auf 38.170,41 Punkte, der technologieorientierte Nasdaq 100 sank um 2,46 Prozent auf 17.808,30 Punkte und der S&P 500 verlor 2,4 Prozent.
Trump hatte schon am vergangenen Freitag über seinen Wirtschaftsberater Kevin Hassett verkünden lassen, dass er eine Absetzung Powells erwäge. Obwohl Powells Amtszeit als Chef der Federal Reserve noch bis Mai 2026 andauert, hat er klar gemacht, dass er beabsichtigt, sie zu erfüllen.
In sozialen Netzwerken forderte Trump Powell auf, die Zinsen “präventiv” zu senken, um die Wirtschaft anzukurbeln. Er kritisierte, dass Powell stets zu langsam auf wirtschaftliche Veränderungen reagiere. Trump formulierte seine Forderung deutlich:
“Es kann zu einer Verlangsamung der Wirtschaft kommen, es sei denn, Mr. Too Late, ein großer Verlierer, senkt die Zinsen JETZT”, schrieb er.
Powell steht jedoch auf dem Standpunkt, die Zinsen nicht zu senken, um steigenden Inflationsrisiken, die durch Trumps Zollpolitik entstehen könnten, entgegenzuwirken. Viele Ökonomen warnen, dass der globale Handelskonflikt langsameres Wirtschaftswachstum oder sogar eine Rezession in den USA nach sich ziehen könnte. Eine Zinssenkung könnte unter diesen Umständen die Inflation weiter anheizen.
Trumps wiederholte Kritik an Powell basiert auf seiner Enttäuschung schon aus der ersten Amtszeit des Notenbankchefs. Seit Trumps Wahlsieg hat er immer wieder gefordert, dass die Zinssätze gesenkt werden sollten, um die Kreditkosten zu minimieren. Die aktuelle Kritik folgt auf Äußerungen Powells, die auf die wahrscheinlichen Preiserhöhungen und wirtschaftlichen Verlangsamungen durch Trumps Importzölle hinweisen.
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