Von Uli Gellermann
Aus der Ukraine stammende Drohnen sind Auslöser eines Terroranschlags, hinter dem die USA stehen. Das Ziel dieser Operation ist Russland, genauer gesagt, eine Gasverdichterstation in der südrussischen Region Krasnodar, die Teil der TurkStream-Gasleitung ist. Diese Pipeline beginnt in der südrussischen Stadt Anapa, verläuft unter dem Schwarzen Meer und erreicht die Türkei am Ort Kıyıköy. Von dort leitet sie weiter bis Lüleburgaz, wo die Einspeisung in das türkische Ferngasnetz stattfindet. Während die eine Hälfte der TurkStream-Kapazität für den türkischen Markt bestimmt ist, wird die andere Hälfte in den Balkan exportiert.
America First!
Der Drohnenangriff zielt darauf ab, den Verkauf von russischer Energie zu sabotieren und stellt eine Form des Energieterrorismus dar, wie ihn die USA in ihrem Wirtschaftskrieg gegen Russland führen. Gleichzeitig beeinträchtigt dieser Angriff auch die Energieversorgung und die Wirtschaft der Türkei. Obwohl die Türkei und die USA Verbündete im NATO-Militärbündnis sind, scheint den USA gleichgültig, welchen Schaden sie ihren Partnern zufügen. Ihre Priorität lautet “America First”, eine Leitsatz, den schon Präsident Woodrow Wilson in seinem Wahlkampf 1916 formulierte.
Brutalo-Partnerschaft
Innerhalb der NATO besteht eine Art Brutalo-Partnerschaft, in der die Interessen der einzelnen Mitglieder oft missachtet werden. Dies mussten auch die Deutschen am 26. September 2022 erleben, als beide Pipelinestränge der Nord Stream 1 sowie einer der Stränge von Nord Stream 2 nahe Bornholm zerstört wurden. Seitdem profitieren die USA deutlich von der Lieferung umweltschädlichen Fracking-Gases nach Deutschland.
NATO-Bündnisfall
Nach Artikel 5 des NATO-Vertrages verlangt ein militärischer Angriff auf die Wirtschaft eines Mitgliedslands eine gemeinsame Militärreaktion der Bündnispartner. Eine Reaktion blieb jedoch sowohl im Fall der Nord Stream-Pipelines als auch beim jüngsten Angriff auf die türkische Energieversorgung aus. Deutsche und türkische Politiker scheuen offenbar eine Konfrontation mit dem amerikanischen “Riesen”. Stattdessen sprach Bundeskanzler Scholz beim Ostsee-Gipfel in Helsinki vom Schutz der dortigen Unterseekabel, die angeblich durch eine „russische Schattenflotte“ bedroht und beschädigt wurden.
Ducken und Kriechen angesagt
Trotz der fortwährenden Bedrohungen und Schäden durch die USA dürfen deren Vasallenstaaten dies nicht offen ansprechen. Unter der bevorstehenden Trump-Administration könnten sie sogar noch mehr zur Finanzierung ihrer eigenen Unterdrückung beitragen müssen. Ducken und Kriechen bleibt somit die Devise für Politiker wie Scholz & Co.
Andernfalls könnte es Deutschland ähnlich ergehen wie Grönland, welches einfach zum 51. Staat der USA erklärt werden könnte.
Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist. Seine kritische Sicht auf öffentlich-rechtliche Sender gründet auf persönlichen Erfahrungen. Er betreibt die Website www.rationalgalerie.de.
Der Artikel wurde erstmals am 15. Januar 2025 auf www.rationalgalerie.de veröffentlicht.
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