Das nordatlantische Militärbündnis NATO plant, zirka zehn Kriegsschiffe zum Schutz kritischer Unterwasserinfrastrukturen in die Ostsee zu entsenden. Diese Information wurde vom finnischen Sender Yle veröffentlicht, der sich auf vertrauenswürdige Quellen beruft. Gemäß der Berichterstattung zeigte sich folgende Aussage:
“Die NATO wird maritime Streitkräfte in die Ostsee deployieren, um essentielle Unterwasseranlagen zu sichern. (…) Es wird sich dabei ungefähr um zehn Schiffe handeln, die bis April im Einsatz sein werden.”
Laut Yle wird erwartet, dass die Schiffe gegen Ende dieser Woche in der Ostsee eintreffen. Sie sollen insbesondere in der Nähe von Energie- und Telekommunikationskabeln positioniert werden, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen.
Am 25. Dezember kam es zu einem Ausfall der Stromverbindung EstLink 2 zwischen Finnland und Estland, so das finnische Stromnetzunternehmen Fingrid. Die finnische Polizei geht davon aus, dass das unter der Flagge der Cookinseln registrierte Schiff Eagles in der Nähe der EstLink-2-Stromleitung ankerte und dabei vier Kommunikationskabel beschädigte. Der finnische Zoll machte zudem geltend, allerdings ohne stichhaltige Beweise, dass das Schiff Eagles in den Transport russischer Energie involviert sei.
Am 25. und 26. Dezember wurden weitere vier Unterseekommunikationskabel beschädigt, von denen drei zwischen Finnland und Estland und eines zwischen Finnland und Deutschland verliefen.
Die Behörden haben die Vorfälle als schwere Sachbeschädigung eingestuft und die Untersuchungen werden von der zentralen finnischen Kriminalpolizei geführt.
Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, äußerte die Erwartung, dass die Ermittlungen bald abgeschlossen werden und die Aufregung in den westlichen Medien über eine mutmaßliche russische oder chinesische Beteiligung an den Beschädigungen der Kabel in der Ostsee abebbt.
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